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Rubrik: Leichter Lesen
17. Juni 2007

Bei meiner Arbeit bin ich König!

von Franz Hoffmann und Eva Binder

In dieser Sendung geht es um Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen und ihr Berufsleben. Wie schaffen sie es, auf dem Arbeitsplatz zurecht zu kommen? Wie setzen sie sich durch? Welche Möglichkeiten gibt es für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt? Gibt es überhaupt Gleichstellung im Berufsleben? Fünf Menschen erzählen ihre persönliche Geschichte. Wie sie es geschafft haben, mit Problemen fertig zu werden und mit ihrer Behinderung im Beruf glücklich zu sein.

Wir kommen nicht von einem anderen Stern

Viele Arbeitgeber glauben, dass Menschen mit Behinderungen von einem anderen Stern kommen. Sie haben Berührungsängste und keine Erfahrung mit behinderten Menschen. Deshalb haben Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz oft Nachteile.

Das kennt auch Claudia Houdek. Seit einem Arbeitsunfall darf sie keine schweren Dinge mehr heben. Vor dem Unfall war sie angestellt. Danach hat sie keine neue Arbeit mehr gefunden. Ihr Ausweg: Sie hat sich selbstständig gemacht. Das heißt, sie ist jetzt ihr eigener Chef. Sie leitet ihr eigenes Geschäft. Das bedeutet, dass sie selbst bestimmt, was sie am Arbeitsplatz tut. Sie ist jetzt zufrieden mit ihrer Arbeit.

In meinem kleinen Reich bin ich König

Harald Fiedler ist blind. Er arbeitet als Angestellter im Büro in einem Krankenhaus. Am Anfang hat er wenig zu tun gehabt. Sein Chef hat ihm nämlich keine eigenen Aufgaben zugeteilt. Das hat ihn sehr traurig gemacht. Er wollte diesen Zustand ändern.

Harald Fiedler hat sich Stück für Stück seinen Arbeitsbereich erobert. Das hat einige Jahre gedauert. Heute geht er gerne ins Büro. Seine Arbeit kann er sich selbst einteilen. Seine Kollegen sehen ihn als vollwertige Arbeitskraft. Er freut sich, dass er dieses Ziel erreicht hat.

Jeder hat das Recht, gleichgestellt zu sein

Brigitta Meirenz hat früher als Heimhilfe gearbeitet. Seit einem Sturz vor zwei Jahren ist sie teilweise gelähmt. Seither hat sie nicht mehr arbeiten können.

Frau Meirenz ist nur 1 Meter 50 cm groß. In der Arbeit hat sie es deshalb oft schwer gehabt. Andere Leute haben sie wegen ihrer Körpergröße nicht ernst genommen. Deshalb sagt sie, dass jeder Mensch das Recht hat, gleichgestellt zu sein. Jeder Mensch soll für das, was er tut, anerkannt werden.

Jeder Mensch ist einzigartig

Der Künstler Les Tardes Goldscheider ist seit vielen Jahren drogenabhängig (= abhängig von Suchtmitteln). Drogenabhängigkeit ist eine psychische Behinderung. Heute wird Goldscheider mit Methadon behandelt. Methadon ist eine Ersatzdroge. Vor Jahren hat er seine Freundin verloren. Sie ist an einer Überdosis Drogen gestorben. Nach diesem Ereignis hat er angefangen, Bilder zu malen und Gedichte zu schreiben.

"Jeder Mensch ist einzigartig" sagt Les Tardes Goldscheider. Es ist für ihn nicht so wichtig, mit anderen Menschen gleichgestellt zu sein. Die Besonderheiten eines Menschen sind für ihn wichtig. Die Arbeit hilft ihm, am Leben zu bleiben. Damit er nicht wieder gefährliche Drogen nimmt.

Ich gehe meinen eigenen Weg

Christine Linnartz ist gehörlos und leitet Seminare für hörende und gehörlose Menschen. Sie wollte immer schon mit Menschen zu arbeiten. Obwohl andere gesagt haben, dass sie das nicht schafft. Doch sie hat sich durchgesetzt. Sie ist heute sehr erfolgreich als Trainerin. Das bedeutet sie leitet Kurse und unterrichtet.

Die Gehörlosigkeit ist kein Hindernis für sie gewesen. Sie unterrichtet in Gebärdensprache. Dabei macht sie Zeichen mit den Händen, die von einem Übersetzer in gesprochene Sprache übersetzt werden. Christine Linnartz sagt, dass ihre Behinderung ihr geholfen hat, ihren eigenen Weg zu gehen.

Gleichstellung im Gesetz

Wie kann sich ein Mensch mit Behinderung wehren, der in der Arbeit benachteiligt ist? Eine Möglichkeit ist die Schlichtungsstelle für Menschen mit Behinderung beim Bundessozialamt. Schlichtung bedeutet, dass jeder, der benachteiligt ist, ein Gespräch mit dem Arbeitgeber führen kann. Im Gespräch soll man sich dann einigen.

Sendungsverantwortlich: Julia Wolkerstorfer und Franz Alexander Stanzl


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