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Rubrik: Leichter Lesen
09. Dezember 2007

Sport für Menschen mit Lernbehinderungen

von Franz Hoffmann und Gerhard Wagner

Es gibt zwei olympische Spiele für Menschen mit Behinderungen: Die para-olympischen Spiele sind die Wettbewerbe für Menschen mit Bewegungsbehinderungen.
Es gibt noch einen anderen olympischen Wettbewerb, von dem nur wenige sprechen. Die speziellen olympischen Spiele oder englisch "special olympics". Das wird ausgesprochen wie "s päschal olümpiks" Das sind die Spiele für Menschen mit Lernbehinderungen.

Spiele in China 2007

Gerda Ressl führt durch die Sendung: Sie ist die Moderatorin. Am Anfang sind Teile der Eröffnungsveranstaltung zu hören. Das Recht auf Lebensfreude wird im Lied deutlich: "Ich weiß, dass ich es kann".

Gerda Ressl berichtet, dass 7.500 Sportler aus 165 Ländern dabei waren. 135 Sportler aus Österreich waren auch da. Die Österreicher haben 20 Goldmedaillien heimgebracht.

Dabeisein ist alles, aber Medaillen sind auch schön

Franz Bruckberger war dort. Für ihn war es wichtig, dabei zu sein. Er ist stolz auf seine Silbermedaille und zeigt sie auch den Zuschauern im KulturCafe. Sein Bruder war auch mit. Für ihn war das ein besonderes Erlebnis, weil sich die Sportler so gefreut haben.
Am schönsten hat er gefunden, wie die Chinesen mit den lernbehinderten Sportlern umgegangen sind.

Die Moderatorin Gerda Ressl war auch dort und berichtet von der freundlichen Aufnahme in China. Eine Sportlerin spricht davon, dass sie Schwimmen, Kegeln und Schifahren kann. Sie hat schon über 150 Auszeichnungen. Sie ist die erste Sportlerin mit Lernbehinderung, die vom österreichischen Behindertensportverband ausgezeichnet worden ist.

Sport als Lebensinhalt

Frau Barzant, ihre Mutter, berichtet über die Bedeutung des Sports. Der Sport ist für ihre Tochter zum Lebensinhalt geworden. Vorher war sie durch ihren Autismus (eine Behinderung) abseits der Gesellschaft. Aber durch die sportlichen Erfolge nehmen sie alle gut auf.

Die Moderatorin Gerda Ressl stellt ein Buch von Frau Barzant vor. Es heißt: »Brigitta. Wunderdroge Sport.« Für die Moderatorin ist darin vieles interessant. Auch andere Mütter erleben ähnliches, wenn ihre Töchter oder Söhne Sport betreiben.

Mehr Lebensqualität

»Sport bringt für viele behinderte Menschen mehr Lebensqualität. Das schafft keine Therapie so gut«: Das hat Frau Bachtiar schon vor mehreren Jahren geschrieben. Heute erzählt sie von ihrer Tochter Laila: Die Tochter war früher gegen sich selbst gewalttätig. Der Sport spielt eine wichtige Rolle. Denn sie kann sich mit dem Sport gut ausdrücken. Seit sie Sport macht, hat sie sich mit den anderen Menschen besser verstanden. »Der Sport war für sie die beste und einzige Therapie«, sagt Frau Bachtiar abschließend.

Frau Müller arbeitet in der Schule und ist auch Trainerin in der Reittherapie. In der Schule gibt es Basketball, Leichtathletik, Fußball und Schwimmen. Die Kinder lernen dadurch neue Leute kennen. Es gibt Veranstaltungen nach den Regeln von »Special Olympics«. Frau Müller war auch in China bei den Spielen und freut sich, dass die Schule bald von einer behinderten Sportlerin aus China besucht wird.

Wie alles begonnen hat

Die Moderatorin Gerda Ressl berichtet auch vom Familienprogramm in China, von vielen interessanten Ausflügen und von der guten Betreuung. Interessant war auch, dass es einen guten Austausch mit den Chinesen gegeben hat.

Hermann Kröll ist der Vorsitzende (Präsident) von Special Olympics Österreich. Die Frau von Arnold Schwarzenegger hat die Special Olympics in den Anfängen gefördert. Auch ihr Mann, Arnold Schwarzenegger, war selbst schon früh Trainer bei diesen Wettbewerben für behinderte Menschen. Das war schon vor 20 Jahren so. Auch in Tirol hat man damals schon begonnen, dass Menschen mit Lernbehinderungen Sport betreiben.

Dann hat Herr Kröll erfahren, dass es sogar Weltspiele in Österreich geben könnte. Nach einigem Überlegen war ihm das sehr wichtig: 1981 wurde beschlossen, dies zwei Jahre später, also 1983 in Schladming zu machen. Das waren die ersten Special Olympics außerhalb der USA. Präsident Kröll ist auch stolz, dass er 1995 im Parlament eine wichtige gesetzliche Bestimmung durchgesetzt hat: Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Die Spiele in Shanghai können nur schwer übertroffen werden

Die Spiele 2007 in China in der Stadt Shanghai sind für den Präsidenten der absolute Höhepunkt gewesen. Er glaubt nicht, dass das noch gesteigert werden kann: weder an Glanz, noch an der Organisation, auch nicht an der Perfektion oder der Anzahl der Teilnehmer.

Am wichtigsten ist aber, dass es viele kleinere Veranstaltungen nach den Regeln der Special Olympics gibt. Die sind mindestens genauso wichtig. Die Weltspiele sind für die Bekanntheit wichtig, für Sponsoren und für die Anerkennung.

Präsident Kröll sagt abschließend: Die leuchtenden Augen der glücklichen Sportler sind der Dank. Das gute Selbstwertgefühl der behinderten Sportler ist die größte Medaille für die Veranstalter.

Sendungsverantwortlich: Gerda Ressl


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