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Rubrik: Lesen statt Hören
11. August 2002

Schwimmen in Wien

von Katharina Zabransky

Freak-Radio: Und wohin können Sie Schwimmen gehen?

Bernadette Feuerstein: Das ist jetzt eine nicht einfache Sache: Die Situation in Wien ist für mich nicht günstig, weil ich spezielle Hilfsmittel brauche, um ins Wasser zu kommen: Ich muss nämlich mit einem Lifter ins Wasser gehoben werden oder eine andere Möglichkeit wäre auch mit einem wasserfesten Rollstuhl auf einer Rampe ins Wasser zu fahren. Diese speziellen Hilfsmittel sind allerdings, was ich aus meiner Erfahrung weiß, sehr rar.

Freak-Radio: Das sind zwei Bedingungen am Becken. Wenn ich jetzt an eine Umkleidekabine denke, wie muss diese aussehen, und wahrscheinlich ist auch ein Behinderten-WC nötig?

Bernadette Feuerstein: Das Behinderten-WC eine Voraussetzung, und auch die Umkleidekabine muss die entsprechende Größe haben, dass nicht nur ich mit meinem Elektro-Rollstuhl mich drin bewegen kann, sondern auch eine Assistentin oder möglicherweise sogar zwei Assistenzpersonen, die mir beim Duschen, beim Abtrocknen und Anziehen helfen.
Es ist für mich, und ich weiß, dass das auch für Kolleginnen zutrifft, auch eine Liege sehr günstig, wo man sich einfach besser anziehen und auch besser abgetrocknet werden kann. Manche Kollegen können sich auf der Liege auch selbst besser umkleiden als im Rollstuhl.
Diese Voraussetzungen findet man leider in den Wiener Bädern so gut wie gar nicht.

Freak-Radio: Die Dusche habe ich noch vergessen: Wie muss die ausschauen?

Bernadette Feuerstein: Sie muss auch entsprechend groß sein, das heißt, ich muss mit meinem Duschrollstuhl hineinfahren können, das sollte eine bodenebene Dusche sein mit einem entsprechenden Ablauf.

Was natürlich ideal wäre, das gibt es bisher gar nicht: Wenn auch in öffentlichen Bädern Duschrollstühle zur Verfügung stünden, denn jetzt mache ich es so, dass ich meinen eigenen Duschrollstuhl mitnehmen muss. Das ist natürlich sehr aufwändig: Ich habe ja meinen Elektrorollstuhl mit und eine riesige Badetasche und dann noch meinen Duschrollstuhl, damit ich nach dem Schwimmen auch Duschen kann.
Wenn jetzt in den Bädern Duschrollstühle zur Verfügung stünden, würden sich viele behinderte Menschen leichter tun.


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