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Rubrik: Lesen statt Hören
27. April 2003

Portrait Georg Freund

von Gerhard Wagner

Georg Freund ist der erste Marathonmann Österreichs - auf Rädern. Heute ist er zwar nicht mehr im Spitzensport aktiv, sondern freut sich über die Leistungen seiner Marathon-Nachfolger, die schneller unterwegs sind als er. Aber im Ruhestand ist er deshalb noch lange nicht: Er hat sich einen Namen gemacht und mischt sich daher immer wieder ein, wenn es Dinge zu verbessern gibt. Vor allem wünscht er sich mehr Selbstbewusstsein von Menschen mit Behinderung. Georg Freund reist gern: Dann kennt er nur selten ein Hindernis und hat deshalb er Dinge zu Gesicht bekommen, von denen nur wenige andere Reisende berichten können...

Marathon, Szene, viele Läufer(beine)

www.pixelio.de copyright: C.Möhren

Signation
Jingle: Freak-Menschenbilder

Georg Freund: Mein Name ist Georg Freund. Wie die meisten hier sehen, bin ich Rollstuhlfahrer, ich bin jetzt bald dreißig Jahre nach einem Autounfall im Rollstuhl. Der Unfall war selbst verschuldet. Seitdem bin ich querschnittgelähmt. Ich habe dadurch meinen selbständigen Beruf aufgeben müssen, davor war ich im Baugewerbe tätig. Das ist dann einfach nicht mehr gegangen. Ich habe im Denkmalschutz gearbeitet, da konnte ich dann nicht mehr in den vierten Keller, auf eine Turmspitze, oder auf einer Fassade herumklettern, um das zu begutachten. Ich habe dann umgeschult.
am Langstreckensektor. Ich war beispielsweise der erste Marathonfahrer in Europa. Irgendwann im Laufe der Karriere habe ich zwischen 400m und 100 km jeden Weltrekord irgendwann einmal gehabt. 85 habe ich dann mit dem Sport aufgehört. privatisiere nurmehr.

Moderation: Herzlich willkommen zu unserem heutigen GFreak-Menschenbild. Am Mikrophon begrüßt sie Gerhard Wagner. Wie sie vielleicht gehört haben, handelt es sich bei dem heutigen Portrait um ein Unikum. Anders als sonst hat dieses Gespräch vor mehreren Leuten stattgefunden, die etwas über das Leben von Georg Freund wissen wollten.
Schon vor knapp einem Jahr fragten angehende behinderte und nicht behinderte Journalisten im Rahmen des Integrativen Journalismus-Lehrgangs den Rollstuhlfahrer, Journalisten, Sportler, Reiseführer und Behinderten- Aktivisten Georg Freund über sein Leben.
Auch wenn er jetzt im Ruhestand ist, wie er selbst sagt, so heißt das noch lange nicht, dass er nicht auch unruhig sein kann.

Georg Freund: Ich habe Leistungssport betrieben am Langstreckensektor. Ich war beispielsweise der erste Marathonfahrer in Europa. Irgendwann im Laufe der Karriere habe ich zwischen 400m und 100 km jeden Weltrekord irgendwann einmal gehabt.
Ich war früher immer sehr sportlich, bin Schifahren, bin Wandern gegangen, und habe dann einfach gedacht, ich muss aus der Restmuskulatur so viel wie möglich herausholen, um selbständig bleiben zu können, das war also der Grund. Ich habe ganz normal mit verschiedenen Gymnastikarten begonnen, bis mir dann irgendwann mein Hund auf die Idee gebracht hat und Zeitungsberichte aus Amerika, mann könnte eigentlich doch längere Distanzen im Rollstuhl zurücklegen. Und dann habe ich eben damit angefangen, dass gezielt zu trainieren.


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