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Rubrik: Lesen statt Hören
21. September 2003

Oba hadschad sei is ned leichd...

von Katharina Zabransky

Da muss man zuerst einmal schlucken, aber es ist sehr interessant und auch sehr lustig, mit den Kindern zu diskutieren.

Freak-Radio: Und reagieren Kinder anders auf Literatur?

Franz-Joseph Huainigg: Also ich finde es sehr gut, in Klassen zu gehen mit Literatur, mit einer Geschichte, weil man da so viel vermitteln kann. Wenn man nur als Betroffener reingeht, und über sich erzählt, ist das für die Kinder auch spannend, aber es ist spannender, wenn man reinkommt und eine Geschichte hat und über diese Geschichte auch redet.

Ich versuche den Kindern immer zu vermitteln, dass es auch etwas Spannendes ist, im Rollstuhl zu sitzen, dass man viel unternehmen kann, wie das Leben so ist, im Rollstuhl. Und ab und zu übertreibe ich ein bisschen, weil ich kann mich erinnern, da war einmal ein Kind, das hat gesagt: "Zu Weihnachten, da wünsche ich mir auch einen Rollstuhl." ... So als Sportgerät, um herumzufahren.

Und mit Jugendlichen ist der Zugang eher schwierig, generell auch schwierig, weil sie andere Probleme haben. Da sind gerade auch diese Gedichte von diesem Gedichtbuch ein recht guter Zugang - so viele Liebesgedichte, und Gedichte zum Nachdenken, zur Auseinandersetzung mit sich, mit seinem Körper, mit der Behinderung. Das ist auch ein guter Einstieg, um auch mit Jugendlichen zu diskutieren.

Freak-Radio: Frau Fuhrmann, ich möchte Sie fragen, gibt es Unterschiede zur Kinderliteratur? Sind Kinder offener?

Marlene Fuhrmann-Ehn: Ich glaube schon, dass Kinder offener sind. Was Literatur kann, muss ich sagen, weiß ich nicht. Ich kann nur von mir als Leser sprechen.

Ob Literatur was verändern kann, allgemein....Also ich glaube nicht, dass Literatur die Welt verändern kann. Was ich schon glaube ist, dass wenn man Dinge liest, einen die Dinge zum Nachdenken bringen können. Sagen wir so: da kann dann schon jeder was für sich herausholen. Und noch mal zurück zum Nöstlinger-Gedicht. - Es ist ja nicht so, dass das jedem fremd wäre. Worum es in diesen Gedichten geht, es geht ja grundsätzlich um Diskriminierung und das hat jeder ja schon einmal erlebt, gerade als Kind.


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