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Rubrik: Lesen statt Hören
27. Dezember 2009

Neue technische Welt

von Redaktion

Jürgen Schnabler: Das ist je nach Engagement der Bundesländer unterschiedlich. Alle neun Bundesländer in Österreich haben verschiedene Förderrichtlinien. Man kann rechnen, dass, wenn es wirklich rasch gehen muss und gute Kontakte zur Verfügung stehen, die Versorgung in 14 Tagen stattfindet. Es kann aber auch sein, dass in Wien Wartezeiten von bis zu zwei Jahren erfolgen, bis es zu einer Versorgung kommt.

Christoph Dirnbacher: Jetzt sehr provokant gefragt: Sie sagen, bis zu zwei Jahre. Ist da nicht der Eine oder Andere schon längst auf Gottes Acker bis die Finanzierung steht.

Jürgen Schnabler: Es kommt immer wieder vor, dass uns die betroffenen Personen, Patienten oder behinderte Menschen, vor der Versorgung versterben, aufgrund des sehr bürokratischen Amtswegs bei der Finanzierungshilfe.

Christoph Dirnbacher: Soweit so klar! Gehen wir vielleicht noch ein Stück weit auf die persönliche Ebene ein: Ich habe im Zuge der letzten Sendungsaufzeichnung einen Gast gefragt, was, welche Geschichten, er von seiner Beratung mit nach Hause nimmt. Ich möchte diese Frage auch an Sie richten und Sie fragen, ob es Erlebnisse gibt im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind.

Jürgen Schnabler: Es gibt immer wieder Erlebnisse, denn jede Versorgung ist ein Einzelfall in unserer Branche. Es kommt vor, dass ein junger Mann oder eine Dame ein Kommunikationsgerät vorgestellt bekommt und sich zum ersten Mal nach 35 Jahren äußert. Es / Sie äußert Wünsche und das Bedürfnis nach Kommunikation, das Kommunikationsgerät ist aber nur für die Dauer der Vorstellung verfügbar und wird dann vom Kostenträger nicht übernommen und diese Person bekommt dann das Kommunikationsgerät nicht. Es ist sehr schwer, wenn man von dieser Feststellung dann nach Hause fahren muss.

Christoph Dirnbacher: Das heißt, man hat jemandem, wenn ich Sie richtig verstehe, etwas schmackhaft gemacht was dann vielleicht nicht verfügbar ist.

Jürgen Schnabler: Ja genau! Man kann im Vorhinein oft nicht abschätzen wer der Kostenträger für dieses Hilfsmittel ist. Es scheitert dann oft an den Betreuungs- und Bezugspersonen, die Engagement an den Tag legen, dass diese Person auch versorgt wird mit dem entsprechenden Mittel. Es verläuft sich dann am Behördenweg.

Christoph Dirnbacher: Von welchen Summen sprechen wir hier, wenn man sagt, eine Kommunikationshilfe oder ein Umgebungssteuerungsmechanismus. In welchen Größenordnungen muss man da denken?

Jürgen Schnabler: Wenn man zum Beispiel einem stationär pflegebedürftigem Menschen ein Kommunikationsgerät installieren möchte damit er seine Umgebung steuern kann, darunter fallen zum Beispiel unterhaltungselektronische Geräte oder eine Gegensprechanlage, dann beginnt das bei etwa 1.500 Euro und endet bei einer kompletten Hausautomatisierung etwa bei 30.000 Euro.


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