Seitenanfang:

Link zum InhaltLink zum MenüLink zur Suche

Inhalt:

Rubrik: Lesen statt Hören
05. September 2004

Multiple Chemikalien-Sensibilität (MCS)

von Gerhard Wagner

Es gibt in Österreich Menschen, deren Körper bis zum Zusammenbruch auf Umweltgifte und Reizstoffe reagieren. Ein Leben ständig eingesperrt in der eigenen Wohnung (wobei auch da immer wieder von außen Reizstoffe eindringen), angewiesen auf Medikamente, die in Österreich nicht oder nur sehr teuer erhältlich sind oder auf Diagnostik, die in Österreich nicht durchgeführt wird, ist die Folge. Freak-Radio berichtet von Menschen, von denen man sonst nichts hört und sie auch nicht sieht und zeigt, wie sie leben und was sie brauchen würden.

Signation

Freak-Radio-Moderator: Willkommen bei Freak-Radio sagt Ihnen Gerhard Wagner.

Wir melden uns wieder aus dem ORF-KulturCafe und haben heute ein besonders brisantes Thema für Sie. Wir werden heute über Menschen sprechen, denen bereits das kleinste Umweltgift zur Qual wird. Man nennt das MCS, in den USA ist man in der Diagnostik und Therapie schon recht weit, in Österreich aber gibt es fast so etwas wie ein schwarzes Loch. Das empfinden zumindest die Betroffenen und Angehörigen. Aber auch viele Ärzte und offizielle Stellen geben zu, dass sie davon nichts oder nur wenig wissen.

Wir haben wieder eine interessante Diskussionsrunde. Als erstes möchte ich "Herrn Robert" (Name von der Redaktion geändert) begrüßen. Er ist Betroffener und am Telefon zugeschaltet. Herr Robert, wie geht es Ihnen heute?

"Herr Robert": Na heute geht es mir, augenblicklich geht es mir so einigermaßen...

Moderator: Wir haben von ihnen schon Zuspielungen vorbereitet, weil sie nicht wissen, wie es ihnen gehen wird. Sie haben auch manchmal Konzentrationsstörungen, das ist eine der Folgen von MCS.

"Herr Robert": Ja!

Moderator: Neben mir im Studio sitzt Frau Waltraud Köpf. Sie ist Mutter einer Tochter, die auch Multiple Chemikalien-Sensibilität hat, das ist der volle Name für MCS. Wie geht es ihrer Tochter heute? Und erzählen Sie uns vielleicht ein bisschen von den Rahmenbedingungen!

Waltraud Köpf: Heute geht es ihr sehr schlecht, denn sie reagiert auch auf Nahrungsmittel.
Es gibt in Österreich keinen Umweltmediziner, der auf diese Sache eingeht. Und durch die vielen Auslöser, die "Trigger" kann man nicht immer sagen, welches im Moment der Auslöser ist.

Moderator: Sie haben mir auch gesagt, sie sind sehr ungern von zu Hause weggegangen und haben Ihre Tochter alleine zurück gelassen. Warum?

Waltraud Köpf: ...weil sie kollabieren kann.

Moderator: Denn durchs Fenster, durch alle möglichen Stellen dringen dann Umweltgifte ein, die sie dann wirklich so weit beeinträchtigen können, dass sie dann zusammenbricht.

Waltraud Köpf: Durch die Abgase, durch Chemikalien von Industriegebieten in der Gegend...


Link speichern auf:addthis.comFacebookYiggItMister Wongstumbleupon.comdel.icio.usMa.gnoliaask.comdigg.comTechnoratiYahooMyWeblive.com
Seitenanfang