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Rubrik: Freak-Science
10. Dezember 2008

Menschen mit Behinderung im Journalismus

von Transkription des Vortrags von A.o.Univ.–Prof. Dr. Fritz Hausjell

Warum gibt es in einzelnen Ländern eine deutlich befriedigendere Situation und warum funktioniert dies in anderen Ländern, (dazu gehörte und gehört sicher Österreich) nicht ebenso?

Die Studie hatte das Ziel im Sinne von „Best-Practice-Modellen“, im Sinne von Wissenstransfer – als Wissenschaft diesen gesellschaftlichen Veränderungsprozess möglichst optimal zu begleiten. Der andere Teil den ich hier ausspare…der den zweiten Teil dieser Begleitforschung ausgemacht hat, nämlich der Frage nachzugehen:

Ist überhaupt und wenn ja, wie viel an zusätzlichen Ausbildungserfordernissen notwendig um Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen Journalismus zu lehren und dieses Wissen dann in ein Regelsystem einzubauen? Denn für mich und für alle denke ich, die an diesem Projekt mitgewirkt haben war klar, das Ziel muss lauten: Integration in die Regelausbildung, in die ganz normalen Journalismusausbildungslehrgänge, wie immer sie heißen. Sehr viele haben wir nicht in Österreich. Dabei ist sicherzustellen, dass unabhängig von der Frage Behinderung – oder scheinbarer – oder offensichtlicher Nichtbehinderung – die Teilhabe an solchen Ausbildungslehrgängen nicht nur möglich, sondern auch gewährleistet ist. Deswegen haben wir auch in diesen integrativen Journalismuslehrgang nicht nur Menschen beziehungsweise überwiegend Menschen aufgenommen, die unterschiedliche Beeinträchtigungen hatten, sondern auch Nichtbeeinträchtigte, um den Vergleich auch zu erheben. Wenn ich heute bilanziere und das dennoch trotz dieser jetzt zuletzt von Christiane Link positiv geschilderten Verhältnisse in Großbritannien, so komme ich dennoch zu dem Ergebnis: Dass es in keinem Land dieser Welt im Berufsfeld Journalismus wirklich die gleichen Chancen für Menschen mit Behinderungen, wie für jene ohne diese offensichtlichen Behinderungen gibt! Diese betrübliche Bilanz ist sowohl für die Frage des engeren Bereichs der Medienpolitik – dort wo sie als solche erkennbar ist, als auch für den Bereich der Medienwirtschaft und für den Bereich der einschlägigen Berufsverbände festzuhalten. Gleichzeitig und das ist eine Feststellung, die ich zwar schon vor fünf Jahren getroffen habe, die sich seither – wie ich in Folge ein bisschen detaillierter ausführen werde - nicht sehr verändert hat. Aber ich halte es trotzdem weiter für wichtig, genau dieses Österreich hat die Chance so etwas wie ein Musterland zu werden. Allerdings ist mittlerweile vielleicht der Abstand zwischen Österreich und Großbritannien (relativ gesehen zu vor fünf Jahren) eher angestiegen - Obwohl es in Österreich einige sehr ermutigende Initiativen gibt und gegeben hat. Ich versuche im Nachfolgenden ein paar mögliche Faktoren herauszuarbeiten, die dazu geeignet sind, dass im Berufsfeld Journalismus so etwas wie Chancengleichheit erreicht wird. Das hängt zum einen davon ab, ob der Zugang zu den entsprechenden expliziten Berufsausbildungen gewährleistet ist. Wir sehen, dass es vielfach Beeinträchtigungen gibt. Nicht nur jene, von denen Christiane Link erzählt hat.


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