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Rubrik: Lesen statt Hören
16. November 2003

Lehrer mit Behinderung

von Gerhard Wagner

Lehrerinnen mit Behinderung dürfen nicht unterrichten, obwohl dies der Verfassung und auch der EU widerspricht. Vor Pädagogen wurde daher von engagierten Vertretern der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung ein Workshop veranstaltet, der zeigt, wie es international funktioniert...

Porträt Irmgard Kampas

Copyright: Gerhard Wagner

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Sprecher: Am 8. Dezember hat es bei einer Tagung von Lehrerbildnern an Universitäten und Pädagogischen Akademien einen Arbeitskreis gegeben zum Thema, dass Lehrerinnen mit Behinderung in Österreich zum Unterricht meist nicht zugelassen werden.

Dabei ist sogar in der Verfassung verankert, dass niemand aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Auch die EU-Sozialcharta aus 1969 hält fest, dass »jeder Behinderte das Recht auf berufliche Ausbildung und auf berufliche und soziale Eingliederung oder Wiedereingliederung ohne Rücksicht auf Ursprung und Art seiner Behinderung hat.«

Auch der EU-Vertrag von Amsterdam von 1997, der in wenigen Tagen in Kraft tritt, gestattet neue Ermächtigungen, um Diskriminierungen zu bekämpfen und die Chancengleichheit zu fördern. Begleitet wird dies auch von einem Aktionsprogramm.

Demgegenüber steht die Praxis der Diskriminierung behinderter Menschen in vielen Berufen, vor allem auch im Lehrerberuf in Österreich.

Dr. Peter Singer appeliert in seinem Vortrag an die Verantwortlichen:

Peter Singer: Nicht immer nur die Defizite mit der Frage ansprechen, sondern man könnte auch fragen: In Bezug worauf geht es sehr wohl? Dann könnte man auch abschätzen, was den wichtiger ist, die eine kleine Nichtigkeit, die etwa nicht geht - dafür hätte man aber auf der anderen Seite den großen Vorteil, dass der oder diejenige sehr wohl gute Arbeit leisten kann, und vielleicht so gute Arbeit, die ein anderer eben nicht leisten kann. Ich darf hier nur kurz zum Abschluss sagen, dass zum Beispiel im Bereich der Sonder- und Heilpädagogik sehr wohl ein lehrender Mensch mit Behinderung sehr wichtig ist. Das tue ich eben derzeit

Gerhard Wagner: Eigentlich harrt es hier in Österreich der wissenschaftlichen Untersuchungen: Wir erfahren zwar: Es geht nicht - aber warum es nicht geht, und vor allem, wie es sehr wohl gehen könnte, darüber gibt. Dies wird aber doch zu wenig beforscht!

Peter Singer: Ich darf hier auf den Begriff des »Common Sense« zurückgehen, auf den »normalen Hausverstand«. Diesen Begriff gibt es wirklich im Psychologischen Lexikon. Dieser gehört weit mehr bekannt und publik gemacht, vor allem auch den oberen Entscheidungsorganen, die sich dann erlauben, vom Schreibtisch her zu sagen, was nicht geht. Sie denken oft gar nicht darüber nachdenken, was sie da eigentlich anzweifeln und möglicherweise falsch einschätzen.


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