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Rubrik: Lesen statt Hören
06. August 2006

Im Gespräch mit Nina de Vries - Teil 1

von Katharina Zabransky

Und da habe ich dann immer wieder ganz viele verschiedene Erkenntnisse.
Beispielsweise habe ich heute noch gedacht, auf dem Weg hierher, dass das so passiert ist, dass ich mit Menschen mit Behinderung arbeite. -Ich glaube, das hat damit viel zu tun, dass die in unserer Gesellschaft in einer Außenseiterposition sind, und meiner Meinung nach ist jeder in unserer Gesellschaft auf eine gewisse Art und Weise in einer Außenseiterposition, der empfindsam ist, der verletzlich ist. Und ich habe mich immer als empfindsam und verletzlich empfunden in meinem Leben.

Ich habe auch ziemliche Verletzungen erlebt, in meinem Leben und ich glaube, das hat mich dann auch so...da war auch dann dadurch ein gewisses Leiden und ein Bedürfnis, sich mit dem Wesentlichen auseinander zu setzen. - Das ist meiner Meinung nach dadurch entstanden. Und für mich ist ein Leben, etwa wenn ich mir vorstelle: ich bin in einem Körper, der bedeutet, dass ich auf Hilfe angewiesen bin, - das ist für mich wie eine Ausnahmesituation und das interessiert mich. -

Wie geht jemand um mit so einer Ausnahmesituation? Ich habe ja auch bei mir beobachtet, wie gehe ich um mit Ausnahmesituationen. Meine Mutter ist gestorben als ich ganz jung war. Das ist eine Ausnahmesituation, dadurch kommen Sachen zum Tragen, die kommen nicht zum Tragen, wenn alles im Leben glatt geht. Ich habe das Gefühl, es interessiert mich einfach mehr. Ich finde, da ist... Ich finde jemand in so einer Situation ist sehr herausgefordert und das interessiert mich, wie jemand damit umgeht. Auf jeden Fall ist es auch so: also ich mag Herausforderungen sehr, ich brauche Herausforderungen, ich brauche die Lebendigkeit, die das bringt. Denn Herausforderung bedeutet für mich, ich muss etwas machen, wovor ich Angst habe.

Und dann mache ich das, und entdecke dadurch dann wieder:? Hey, ich hab etwas.? - Das gibt mir einfach ein gutes Gefühl was zu machen, was ich nicht unbedingt mit links mache. In meiner Arbeit habe ich immer wieder total viele Gelegenheiten, das zu erleben, weil ich mache immer wieder neue Sachen. Ich hätte auch ewig weiter Nichtbehinderte massieren können und das zu einem Routinejob werden lassen.

Musik: Björk

Martin Joppich: Wie erfahren Menschen mit Behinderung von deinem Angebot, wie passiert das?


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