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Rubrik: Lesen statt Hören
06. August 2006

Im Gespräch mit Nina de Vries - Teil 1

von Katharina Zabransky

Die Sexualbegleiterin erzählt über ihr Leben, ihre Arbeit und über ihr Umfeld.
Aufgenommen in einem Berliner Cafe plaudert Nina de Vries in einer sehr persönlich Atmosphäre mit Martin Joppich.

Martin Joppich im Gespräch mit Nina de Vries

copyright: freak-radio

Freak Radio-Signation

Moderation, Katharina Zabransky: Hallo und guten Abend bei Freak Radio. Am Mikrophon begrüßt Sie Katharina Zabransky. Sie hören heute die erste von zwei Sendungen über die Sexualbegleiterin Nina de Vries. Die Sendung wurde von Martin Joppich und Katharina Zabransky gestaltet. Er hat Nina de Vries im Juni in Berlin interviewt. Nina de Vries ist Sexualbegleiterin für Menschen mit Behinderungen.

Ihre Arbeit sollte Menschen die Möglichkeit geben intime sexuelle Erfahrungen zu machen. Frau de Vries ist eine von wenigen Frauen in Deutschland, die dieses Angebot machen. Auch in der Schweiz hat sie Sexualbegleiterinnen ausgebildet.

Sexualbegleitung unterscheidet sich wesentlich von Prostitution, wo es vorrangig um Geld geht. Beim ersten oder den ersten Treffen findet eine vorsichtige Annäherung zwischen Nina de Vries und den Klienten statt. Beide bleiben angezogen und Nina de Vries versucht herauszufinden, ob ihr Gegenüber ihre Dienstleistung wirklich will.

Nina de Vries´ Kunden sind hauptsächlich Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung. Es kommen aber auch Menschen mit leichter geistiger bzw. körperlicher Behinderung zu ihr. Unser Interview wurde auf Wunsch von Frau de Vries per Du geführt. Bei der ersten Frage spricht Frau de Vries über die genaue Berufsbezeichnung und ihre Tätigkeit.

Nina de Vries : Also, mir ist es immer wichtig zu sagen: "Sexualbegleiterin" und nicht Sexualtherapeutin, weil es für Menschen mit Behinderung darum geht, eine Erfahrungsmöglichkeit zu kreieren und nicht darum, wie irgend eine Störung wegzutherapieren ist. Sexualität ist keine Störung sondern ein menschliches Bedürfnis!

Und Sexualbegleiterinnen - oder Sexualassistenz wird es auch genannt - sind Leute die es zu ihrem Beruf gemacht haben, diese sexuelle Dienstleistung anzubieten. Das kann ...

In meinen Fall beinhaltet das erotische Massage, Beratung, Körperkontakt, zusammen nackt sein, Anleitung zu Selbstbefriedigung für Menschen mit schwerer geistiger Behinderung, die das nicht verstehen können: von Bildern, Menschen zum Orgasmus zu bringen mit meiner Hand. Es kann auch Sexualbegleiter geben, die etwa auch Geschlechtsverkehr anbieten oder Küssen.

Das sind die zwei Sachen, die ich nicht anbiete - und das muss jeder für sich entscheiden. So viel gibt es noch nicht, aber es ist nicht so, dass jeder Sexualbegleiter eine ganz bestimmte Sache anbietet, das muss jeder für sich gucken. In meinem Fall bedeutet es, dass ich meine Dienste hauptsächlich für Menschen mit geistiger Behinderung anbiete - und vermehrt für Menschen mit schwerer geistiger Behinderung.


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