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Rubrik: Lesen statt Hören
09. August 2016

Ich war dort - Wien

von Christoph Dirnbacher und Sandra Knopp

Willkommen zurück zu einer Diskussion mit dem Titel „ Ich war dort“. Christian Hudoschan, wenn Sie mich nun mitnehmen würden auf eine Reise in Ihrem barrierefreien Fiaker. Welche Sehenswürdigkeiten würde ich denn sehen?

Christian Hudoschan: Wir fahren am Heumarkt, wo der Anker und der Hochzeitsbrunnen sind vorbei. Dann am Hof, wo die Kirch zu Neukören der Engel und die Feuerwehrzentrale Wien sind. Außerdem fahren wir bei der Säule der Jungfrau Maria vorbei. Dann fahren wir an der Universität, am Burgtheater und am Rathaus vorbei. Dann fahren wir in die Hofburg hinein, am Josephsplatz vorbei, über den Graben und dann zurück zum Stephansplatz. Das sind ganz viele Sehenswürdigkeiten, die man in den 40 Minuten sehen kann. Da braucht ein Tourist, der zu Fuß geht, wahrscheinlich einen Tag, um das abzugehen.

Sandra Knopp: Wenn wir jetzt unseren Sehenswürdigkeiten-Tag abschließen. Zunächst waren wir im Schloss Schönbrunn. Dann sind wir mit dem Fiaker gefahren. Irgendwann muss oder sollte man auch nächtigen. Herr Purtscher, wie beschreiben Sie denn Ihre Zimmer? Die barrierefreien Zimmer?

Andreas Purtscher: Was ganz wichtig war, und deswegen werden die barrierefreien Zimmer auch oft von nicht mobilitätseingeschränkten Menschen gebucht, ist natürlich die Größe. Es muss natürlich auch für Rollstuhlfahrer eine gewisse Größe da sein: Dass ich mich bewegen kann. Sowohl im Zimmer, also im Schlafzimmerbereich, als auch im Badezimmerbereich. Das war hier ganz wichtig. Die Bedienbarkeit natürlich. Also gerade das Thema Rollstuhlfahrer ist hier besonders berücksichtigt worden: Dass man die richtigen Höhen hat. Dass man beispielsweise unterfahrbare Waschbecken hat. Dass man sich dementsprechend auch auf das WC setzen und sich im Duschbereich bewegen kann. Dass man natürlich auch die Möglichkeit hat sich ins Bett zu legen. Die Betten sind bei uns höhenverstellbar. Wir können hier einfach auch auf verschiedene Bedürfnisse eingehen, weil wir die Betten in verschiedenen Höhen einstellen können. Es gibt eben auch Rollstuhlfahrer, die beispielsweise wie der Michael Sicher von room chooser, mit dem wir eine große Kooperation inzwischen haben, im Bereich der Sensibilisierung, einen Lift brauchen, um in das Bett zu kommen. Dass auch hier die Unterfahrbarkeit des Bettes für diesen Lift gegeben ist.

Christoph Dirnbacher: Apropos Schulungsbedarf: Sie sind ja im Zuge eines Workshops selbst in einen Rollstuhl eingestiegen.

Andreas Purtscher: Genau. Richtig.

Christoph Dirnbacher: Wie ist es Ihnen dabei ergangen?

Andreas Purtscher: Das war eine sehr spannende Erfahrung. Wir haben vor circa einem bis eineinhalb Jahren mit dem Michael Sicher und auch mit dem Herrn Fiedler einen Sensibilisierungsworkshop bei uns gemacht. Es waren circa acht Mitarbeiter bei uns dabei. Ja, es war sehr spannend. Wir sind am Stephansplatz gefahren. Wir waren im Manner-Shop einkaufen. Es war eine sehr spannende Erfahrung. Auch die Reaktion der anderen Menschen zu sehen. Ich fand es super, weil ich seit diesem Tag das Thema ganz anders sehe. Dieses selber erleben ist einfach großartig.


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