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Rubrik: Lesen statt Hören
30. Mai 2004

Freizeit - freie Zeit

von Peter Singer

Peter Singer befasst sich in dieser Sendung umfassend mit dem Thema »Zeit« und zeigt auf, dass »freie Zeit« bei Menschen, die nicht arbeiten können/dürfen sogar zur Belastung werden kann und keineswegs den idyllischen Reiz hat, den wir gemeinhin in der »Freizeit« sehen.
Moderation: Peter Singer, Sprecher: Katharina Zabransky, Gerhard Wagner

Signation:

Sprecher (Gerhard Wagner) über den zweiten Teil der Signation: heute eine Sendung mit dem Titel »Freizeit - freie Zeit«. Text und Gestaltung: Dr. Peter Singer

Atmo: (gleitender Übergang): Flussrauschen.

Atmo: (gleitender Übergang): Urlaubsstimmung

Atmo: (gleitender Übergang): Ausgelassenes Kindertreiben.

Moderation, Peter Singer: Urlaub! Ferien! Freiheit! Freizeit! Dolce vita! - Warum ist das alles so schön?


Dieser Frage möchte ich in meiner heutigen Sendung nachgehen. Dabei werde ich aber eine Seite ansprechen, über die viel zu wenig nachgedacht wird:
Gemeint ist die Situation, wo das »süße Nichtstun« plötzlich auch zum Fluch werden kann.Da ich cerebral bewegungsbehindert bin und davon (wie man hört) ebenso meine Sprache betroffen ist, werden den Text Katharina Zabransky und Gerhard Wagner moderieren.

Musikbrücke

Zunächst eine Frage: Was ist eigentlich Freizeit?
Die Antwort darauf ist einfach: Jene temporäre Phase, in der der Mensch einmal nicht das tun muss, was von ihm sonst immer verlangt wird.
Dazu einige Beispiele:


  • Schule besuchen,

  • Hausaufgaben erledigen,
    - Beruf ausüben,

  • Kinder großziehen,

  • Haushalt führen,

  • für Angehörige da sein,

  • Freunden und Bekannten helfen, etc.


Alle diese Leistungen müssen erbracht werden, weil das die Gemeinschaft so von uns will. D.h. dem Menschen sind dauernd Aufgaben gestellt, die er zu erfüllen hat. Dahinter steckt dann meist auch ein gewisser Zwang. Will jemand nicht ins Abseits geraten, so muss er sich diesem beugen.

Musikbrücke

So rigide das eben Gesagte geklungen hat, so ist es aber doch eine Tatsache, die man nicht wegreden kann. Und daraus ergibt sich folgender Denkansatz:
Der Wert von Freizeit bemisst sich daran, was sonst immer getan werden muss:
Denn gäbe es nichts, was erledigt werden müsste, die Freizeit verlöre plötzlich den Reiz, der sie ausmacht: Nämlich den Umstand ihrer Begrenztheit und Endlichkeit. Der Ausdruck, der dann hierfür eingesetzt werden könnte, wäre schließlich »freie Zeit«.

Musikbrücke

Beispiele für diese »freie Zeit« gibt es ebenfalls. Drei davon seien hier genannt:
Pensionsschock: Er tritt dort auf, wo ein Mensch im Beruf seine ganze Lebenserfüllung gesehen hat, und die nun durch den Eintritt in den Ruhestand plötzlich wegbricht. Arbeitslosigkeit: Es ist das der Zustand, wo sich Menschen mit einem Mal in einer Situation befinden, die für sie eigentlich noch gar nicht gekommen sein sollte.


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