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Rubrik: Lesen statt Hören
16. September 2007

Freak-Sommergespräch 2007

von Wolkerstorfer

In der Projektsendung 8 haben Gerhard Wagner und Christoph Dirnbacher den Wiener Wohnbaustadtrat und Vorsitzenden des Verbandes Wiener Volksbildung über barrierefreien Wohnbau befragt, oder Bildung für alle öder über Projekte, die in den nächsten Jahren verwirklicht werden...
Lesen Sie hier das Interview in ungekürzter Originalfassung

Freak-Radio: Herr Stadtrat, was bedeutet für Sie "Sozialer Wohnbau"?

Stadtrat Ludwig: Sozialer Wohnbau bedeutet für mich vor allem leistbaren Wohnraum für viele Menschen zur Verfügung zu stellen und auch verschiedene Wohnformen möglich zu machen: Ich möchte nicht Wohnraum von der Stange anbieten, sondern möglichst vielfältige Formen des Wohnens, wo Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen Wohnungen vorfinden, mit denen sie sich identifizieren können und mit denen sie auch glücklich sind.

Freak-Radio: Sie sind nun seit rund acht Monaten im Amt. Welche ihrer ambitionierten Ziele konnten Sie bislang umsetzen?
Sie haben von "Verbesserung des Beschwerdemanagements" oder von "mehr Service für die Bürger gesprochen".

Stadtrat Ludwig: Sie haben recht, es ist mir ein ganz wichtiges Thema, dass die Mieterinnen und Mieter einen noch schnelleren und besseren Zugang zu den Einrichtungen der Stadt finden, oder zu anderen Einrichtungen, die mit Wohnen zu tun haben. Das erstreckt sich auf die unmittelbare Wohnungsverwaltung, also "Wiener Wohnen", gilt aber auch für die gesamte Förderstruktur unserer Stadt. Ich bemühe mich sehr, über Förderschienen bestimmte Schwerpunkte zu unterstützen. Das gilt beispielsweise für das ökologische Bauen, gilt aber auch für Unterstützungsmaßnahmen im Bereich der Wohnbeihilfe, wo wir versuchen wollen, möglichst viele Menschen einzubeziehen. Mit deren Hilfe sie es möglich haben, den Wohnraum anzusprechen, den sie benötigen

Freak-Radio: Diese Zielgruppenorientierung führt mich zur nächsten Frage: Sie haben vorhin, aber auch schon früher in einem Standardinterview gemeint, Sie möchten keine Wohnbauten »von der Stange« sondern »Wohnformen die für einzelne Zielgruppen attraktiv sind.«

Stadtrat Ludwig: Richtig!

Beispiele zugänglichen Wohnens

Freak-Radio: Da drängt sich natürlich die Frage auf: Welche Projekte sind für die Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen in Planung?

Stadtrat Ludwig: Ich würde vielleicht diese Zielgruppe noch breiter fassen: Ich möchte Wohnungen anbieten, die für Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten zugänglich sind - oder in unterschiedlichen Abschnitten ihrer Biographie.

Ich gehe davon aus, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen oft in diese Situation kommen. Das kann durch einen Unfall sein, das kann aber auch durch den Umstand sein, dass erfreulicherweise immer mehr Leute immer älter werden und gerade in einem fortgeschrittenen Alter besondere Notwendigkeiten in einem Wohnumfeld haben. Deshalb ist es mein Bemühen und mein Bestreben, das Wohnumfeld schon vom Neubau so zu konzipieren, dass wenn Menschen in die Situation kommen, dass sie eben besondere Bedürfnisse haben, dennoch in dieser Wohnung bleiben können.

Wir haben in der vorletzten Novelle der Bauordnung neue Regelungen vorgesehen, die auch Menschen, die einen Rollstuhl haben, die Zugänglichkeit in ihre Wohnung erleichtern - und wir möchten jetzt in einem weiteren Schritt bei Konzipieren der Wohnungen gemeinsam mit den Wohnbauträgern Wohnungen schaffen, wo man in verschiedenen Lebensabschnitten, wenn man im Lauf des Lebens beispielsweise Rollstühle oder Gehhilfen benötigt, ebenso in dieser Wohnung bleiben kann. Das können auch andere Beeinträchtigungen sein: Dass man etwa schlechter sieht, oder dass man manuell beeinträchtigt ist, und dass wir auch hier Unterstützungen vorsehen.

Freak-Radio: Man könnte zusammenfassen: Stadtrat Ludwig spricht sich für altersgerechtes Bauen aus.

Stadtrat Ludwig: Völlig richtig, ja.

Freak-Radio: Welche Veränderung in der Bauordnung war das?

Stadtrat Ludwig: Das war eine Novelle zur Bauordnung im Jahr 2004, die vorgesehen hat, dass beispielsweise die Breite der Türen neu geregelt wird oder der Radius im Foyer oder am Gang so vorgesehen ist, dass man auch mit einem Rollstuhl umdrehen kann.

Wir haben vor wenigen Monaten auch eine Aufzugsnovelle durchgeführt, wo wir auch im Rahmen dieser Novelle darüber nachgedacht haben, wie wir den besonderen Bedürfnissen entgegen kommen können und die Sicherheit bei diesen Aufzügen noch besser gestalten können, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen nicht in eine gefährliche Situation im Aufzug kommen.

Freak-Radio: In einer Freak-Radio-Sendung ging es um die Tatsache, dass durch den Einbau von Zwischentüren zur Sicherung der Aufzug etwas kleiner geworden ist. Dadurch konnte er mit seinem Rollstuhl nicht mehr in die Wohnung kommen.

Das ist dann mit Subventionen und Förderungen so gemacht worden, dass es sich doch noch irgendwie ausgegangen ist, war aber relativ kompliziert. Kommt so etwas ihres Wissens öfters vor und gibt es da prinzipiell Unterstützung für solche Dinge?

Stadtrat Ludwig: Wir können die grundsätzlichen Regelungen zwar immer wieder novellieren und an die Gegebenheiten anpassen, es wird aber immer wieder Einzelfälle geben, die nicht berücksichtigt werden. Hier ist es dann notwendig, dass wir mit dem - wie ich meine - in Wien sehr umfassenden Förderungssystem diese Einzelfälle begleiten und danach trachten, dass auch diese Einzelfälle berücksichtigt werden, wie Sie das jetzt angesprochen haben.

Wir sehen ja auch vor, dass auch bei Umbauten, die aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen notwendig sind, dass die Stadt Wien bis zu 75 Prozent der Kosten eines solchen Umbaus übernimmt. Wir haben laufend Situationen, wo wir mit dieser Unterstützung eingreifen können und den Betroffenen unter die Arme greifen können.

Freak-Radio: Ich möchte jetzt zu etwas zurückkommen, was sie schon vorher erwähnt haben: Einerseits haben Sie sich nicht nur jetzt, sondern immer wieder für Ökologisierung ausgesprochen. Es gibt ja, wie wir in einigen Sendungen berichtet haben, zunehmend Unverträglichkeiten, wie etwa Sick-Building-Syndrom, Multiple Chemikalien-Sensibilität oder Menschen, die von anderen Unverträglichkeiten (z.B. Allergien) betroffen sind. Können ökologische Bestimmungen dazu beitragen, dass ein verträglicheres Wohnen gegenüber solchen Sensibilitäten durchsetzt. Welchen Nutzen hat dieser ökologische Wohnbau?

Stadtrat Ludwig: Wir arbeiten mit den verschiedenen Ökologieinstituten sehr eng zusammen und auch mit den entsprechenden universitären Einrichtungen. Was Sie sagen, ist richtig: Wir bemerken, dass es immer mehr Menschen gibt, die Allergien haben, das ist nicht nur im Bereich der Nahrungsaufnahme so, sondern es gibt Kontaktallergien, es gibt Allergien, die beispielsweise durch Dämpfe ausgelöst werden - und das ist auch der Grund, dass ich vor kurzem, vor wenigen Wochen, eine chemiefreie Baustelle präsentiert habe, wo es darum geht, schon im Neubau, aber auch bei der Sanierung bestimmte Chemikalien nicht mehr zuzulassen: Damit es später dann, wenn Mieterinnen und Mieter diese bewohnen und beleben, zu keinen Allergie auslösenden Situationen kommt. Ich freue mich, dass einige Wohnbauträger und auch einige Baufirmen mit mir hier sehr gut zusammenarbeiten. Wir wollen das in Zukunft noch stärker ausbauen und die chemiefreie Baustelle in Zukunft zu einem normalen Zustand machen.

Freak-Radio: Noch etwas anderes, das Sie vorhin erwähnt haben: das generationsübergreifende Moment. Das ist zum Beispiel bei "Wohnen am Mühlgrund" der Fall. Können Sie uns darüber etwas erzählen. Was ist denn da geplant und was ist die Idee dieses Wohnprojekts?

Stadtrat Ludwig: Die Idee dieses Wohnprojekts ist, dass mehrere Generationen zusammenleben können und dass dennoch das individuelle Umfeld gewährleistet bleibt. Das sind etwa Wohnungen, die einen gemeinsamen Mittelteil haben, aber trotzdem separate Zugänge, damit man ein individuelles Umfeld hat, aber trotzdem auch einen Gemeinschaftsraum, beispielsweise.

Gedacht ist es vor allem für Menschen, die sich auch um ihre Eltern, Großeltern, Verwandte, oder aber auch Freunde und Bekannte kümmern wollen, die bestimmte körperliche Beeinträchtigungen haben: Entweder durch fortgeschrittenes Alter, Unfallsituationen oder andere unvorhergesehene Maßnahmen. Das schöne ist, dass es ja viele Menschen gibt, die sich auch um andere kümmern wollen. Das wollen wir auch durch ein entsprechendes Wohnumfeld unterstützen.

Freak-Radio: Das bedeutet: Ältere und andere Menschen wohnen unter einem Dach und jeder kann sich in seinen Bereich zurückziehen, wenn er möchte, aber es gibt viele Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Zusammenlebens.

Stadtrat Ludwig: Völlig richtig! Ich bin angetreten, um Ghettos zu verhindern: Ghettos von sozial Schwächeren oder auch von Reicheren. Das gilt aber auch beispielsweise im Bereich der Generationen oder anderer oder auch anderer Zielgruppen: Ich möchte keine Ghettos, wo nur Junge wohnen, wo nur Alte wohnen, oder auch keine Ghettos, wo nur Menschen wohnen, die besondere Bedürfnisse haben, sondern es soll eine Durchmischung aller sozialen Gruppen geben, die wir in unserer Stadt und unserer Gesellschaft haben.

Freak-Radio: Noch eine weitere Zielgruppe gibt es bei »Daham am Leberberg; daham in Stadlau«. Da geht es um Integration von Menschen aus anderen Kulturen. Was sind hier die Grundideen dieses Konzeptes?

Stadtrat Ludwig: Die Grundideen dieses Konzeptes sind, dass wir Plattformen bieten wollen, dass Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenkommen. Dass "die Leut einfach miteinander reden«, wie man bei mir in Floridsdorf sagt. Das kann man durch bestimmte Angebote unterstützen, das tun wir in den von Ihnen angesprochenen Beispielen. Das machen wir aber auch in anderen Bereichen: In großen Gemeindebauten, aber auch in großen Einrichtungen des geförderten Wohnbaus, wo wir beispielsweise mit Unterstützung der Gebietsbetreuungen oder auch von Grätzlmanagement versuchen, die Leute zusammen zu führen. Das können Menschen sein, die Zuwanderer sind, die einen Migrationshintergrund haben, das werden immer mehr. Das sind in etwa in Wien ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Das gilt aber auch für Menschen, die andere Bedürfnisse haben. Es geht vor allem darum, sie zusammenzuführen, zu sensibilisieren, was andere Menschen benötigen, wie man sich gegenseitig unterstützen kann und vor allem auch, wie man miteinander kommuniziert.

Barrierefreiheit und Gleichstellung

Freak-Radio: Wir haben jetzt über praktische Beispiele gesprochen. Zurück zum Grundsätzlichen: Was bedeutet eigentlich für Sie Gleichstellung?

Stadtrat Ludwig: Gleichstellung bedeutet für mich, dass Menschen mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen die gleiche Fürsorge erfahren, die gleichen Möglichkeiten und Zugänglichkeiten zum allgemeinen Wohlhaben.

Ich bin da auch ein großer Verfechter auch gewisser Möglichkeiten der positiven Diskriminierung, dass man etwa Menschen die aufgrund der sozialen Lage oder aufgrund der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein schweres Schicksal haben, benötigen eine besondere Unterstützung der Allgemeinheit und der Gesellschaft. Und das nehme ich mir auch für den Wohnbau vor.

Freak-Radio: Wenn wir schon bei der positiven Diskriminierung sind, stellt sich die Frage: Wie schauen die Vergaberichtlinien für barrierefreie Wohnungen aus und wie viele gibt es überhaupt? Ich habe gelesen, »Wiener Wohnen« verwaltet an die 22.000 Gemeindewohnungen. Wie viele davon sind barrierefrei?

Stadtrat Ludwig: Bei Wiener Wohnen gibt es etwa 700 barrierefreie Wohnungen, die der ÖNORM entsprechen. Es könnten mehr sein, das ist völlig richtig, aber wir bemühen uns, insbesondere beim Umbau - aufgrund der von mir bereits angesprochenen Änderung der Bauordnung - möglichst alle Wohnungen, die wir sanieren und neu instand setzen, auf diese ÖNORM zu bringen, überall dort, wo es auch technisch und von den Baumaßnahmen möglich ist: Ich gehe also davon aus, dass wir in den nächsten Jahren immer mehr Wohnungen in diesem Bereich vergeben können, und dass es dann keinen Unterschied zwischen barrierefreien Wohnungen und einer »normalen« Wohnung mehr gibt, weil auch diese den von uns doch sehr strengen Kriterien des barrierefreien Wohnens unterliegen müssen.

Es ist ein Prozess, und es werden immer mehr Wohnungen in diesem Bereich. Was mindestens genauso wichtig ist, ist der Umstand, dass wir seit einigen Jahren ja keine Gemeindewohnungen mehr errichten und dass wir insbesondere im geförderten Wohnbau, überall dort, wo wir auch Mittel der Wohnbauförderung zur Verfügung stellen, gemeinsam mit den Wohnbauträgern auch entsprechende Wohnungen anbieten, die besonders barrierefrei sind, die wir auch so konzipieren. Und auch hier gibt es eine ganze Reihe von Modellen, die wir mit den Wohnbauträgern gemeinsam entwickeln.

Freak-Radio: Ist die ÖNORM B 1600, die Sie gerade erwähnt haben, verbindlich oder ist es nur eine Empfehlung?

Stadtrat Ludwig: Ja, es ist eine Richtlinie, an der wir uns orientieren. Wir versuchen insbesondere bei Neubaumaßnahmen und bei Sanierungen, diese Richtlinie umzusetzen.

Freak-Radio: Es gibt mit dem BundesBehindertenGleichstellungsGesetz jetzt eine große Herausforderung, denn bis 2015 soll wirklich alles barrierefrei sein. Was bedeutet das eigentlich für "Wiener Wohnen"? Wie sind die Konzeptionen, das umzusetzen, oder gilt das für die Länder ohnehin nicht, weil es ein Bundesgesetz ist?

Stadtrat Ludwig: Unabhängig von gesetzlichen Rahmenbedingungen bemühen wir uns, möglichst viele Wohnungen barrierefrei anzubieten. Ich habe schon angesprochen, dass wir in der Novelle der Bauordnung aus dem Jahr 2004 auch versucht haben, das umzusetzen.

Sie haben aber recht: Wiener Wohnen betreut 220.000 Gemeindewohnungen. Wir sind der größte Wohnungseigentümer in Europa! Das sind Wohnungen, die zum Teil aus den 20er und 30er Jahren, als es von den technischen Möglichkeiten sehr, sehr schwierig ist, bei manchen auch unmöglich ist.

Wir konzentrieren uns vor allem auf jene Gebäude, bei denen es prinzipiell es prinzipiell durch Sanierungsmaßnahmen möglich ist. Überall dort, wo es aber beispielsweise individuelle Bedürfnisse gibt, weil wir eben Betroffene haben, versuchen wir mit dem System der Subjektförderung diesen Personen, auch wenn sie etwa nach einem Unfall oder nach einer sonstigen Beeinträchtigung in ihrer Wohnung bleiben wollen, diese Möglichkeiten zu schaffen. Wie bereits vorhin erwähnt unterstützen wir bis zu 75 Prozent der Gesamtkosten. Wir haben erst vor kurzem wieder einige Wohnungen so ausstatten können, dass die Betroffenen in ihrer Wohnung bleiben können, wenn sie es wollen.

Freak-Radio: Ein Beispiel aus Zeiten, als sie noch nicht zuständig waren. Vor fünf Jahren wurde uns berichtet, dass eine umgebaute Wohnung mit einem Treppenlift auf dem Gang nach dem Auszug des Mieters wieder rückgebaut wurde. Ist die Tatsache, dass ein Treppenlift wieder abgebaut wird, für Sie vorstellbar?

Stadtrat Ludwig: Ja, man muss sich vor Ort immer genau anschauen, wie das im Einzelfall ist. Natürlich verursacht jeder Lift zusätzliche Kosten. Wenn er für die Mieterinnen und Mieter, die in diesem Gebäude wohnen, nicht mehr notwendig ist, kann es natürlich sein, dass sie von sich aus einen Abbau der beweglichen Teile wünschen, weil sie dann die laufenden Kosten nicht zu tragen haben, aber die prinzipielle bauliche Voraussetzung, die wird von uns sicher nicht rückgebaut.

Denn es tendenziell ja möglich, wenn man diese baulichen Maßnahmen einmal gesetzt hat, diese dann auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zugänglich sind. Aber wir versuchen da immer, den Bedürfnissen der Mieter entgegen zu kommen und auch, was zusätzliche Kosten betrifft, uns auf den Einzelfall einzustellen.

Freak-Radio: Es drängt sich mir eine andere Frage auf: Ich habe heute in der Früh mit einem Architekten, einem Spezialisten für Barrierefreiheit telefoniert. Er hat die Wiener Bauordnung lobend erwähnt, hat aber gemeint, es gäbe ein Problem: Nämlich dass diejenigen, die es umsetzen müssten, nämlich die Architektinnen und Architekten von barrierefreien Bauen zu wenig wüssten und zu wenig in diese Richtung geschult oder informiert werden.
Wie könnte man einem derartigen Informationsdefizit gezielt entgegen treten?

Stadtrat Ludwig: Sie haben recht, es macht immer Sinn, die Kommunikation zu intensivieren. Zwischen dem, was wir in der Stadt machen, was wir auch politisch zu vertreten haben, und den Bauträgern, den Architektinnen und Architekten und auch den Behindertenorganisationen bzw. auch den Betroffenen. Das ist der Grund, warum wir auch regelmäßige Veranstaltungen zu dem Thema machen. Wir werden jetzt wieder, in sehr kurzer Zeit, zum Thema »barrierefreie Zugänglichkeit zum Wohnumfeld« eine Enquete machen. Hier lade ich sehr weit ein, und versuche, gerade auch die Architektinnen und Architekten auf diese Fragen aufmerksam zu machen, mit ihnen auch im Dialog zu stehen, damit sie nicht nur die vorgesehenen Richtlinien der Bauordnung einhalten, sondern damit sie darüber hinaus auch schöpferisch und kreativ nachdenken, wie man die Lebenssituation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen verbessern kann.

Freak-Radio: Gehen wir vom Bereich Objekt vielleicht wieder zu den Menschen hin: Viel Staub hat die Erhöhung des Mietselbstbehaltes aufgewirbelt, der um 25 Euro gestiegen ist. Wie stehen Sie zu dieser Erhöhung?

Stadtrat Ludwig: Es gibt ja mehrere Fördersysteme, die eng miteinander verbunden sind, besonders in Wien, weil wir in Wien, im Gegensatz zu anderen Bundesländern ein umfassenderes Fördersystem haben. Hier hängen eng verbunden viele Maßnahmen aus dem Wohnbereich, aber auch aus dem Sozialbereich: Die Mietbeihilfe ressortiert ja nicht bei mir, sondern die Wohnbeihilfe, aber wir versuchen hier Lösungen zu finden, dass die Betroffenen, die diese Unterstützungen bekommen, nicht weniger, sondern von Jahr zu Jahr mehr bekommen. Der Kreis der Anspruchsbezieher wird größer. Wir geben im Bereich der Wohnbeihilfe, also dort, wo ich auch die Verantwortung trage, von Jahr zu Jahr mehr Geld aus. Das finde ich auch in Ordnung, dass wir zum einen mehr Leistungsbezieher berücksichtigen und zum anderen unsere Möglichkeiten für jeden einzelnen ausweiten. Wir haben jetzt, von einem Jahr aus andere, auch die Wohnbeihilfe wieder um einige Millionen Euro erhöhen können. Oder man kann es auch umgekehrt formulieren: ...erhöhen müssen, weil es eben Menschen gibt, die diese Unterstützungen auch benötigen.

Bildung und Kultur

Freak-Radio: Sie sind ja auch im Bildungsbereich tätig. Sie sind der Vorsitzende des Verbandes Wiener Volksbildung und waren als solcher auch für den Umbau der Urania verantwortlich.
Welche Erfahrungen bezüglich der Barrierefreiheit haben sie bei dieser großen Renovierung gesammelt, und können Sie für öffentliches Kulturgebäude Empfehlungen geben?

Stadtrat Ludwig: Es ist sicher richtig, gerade auch bei Bildungs- und Kultureinrichtungen den Zugang von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu verbessern und zu erleichtern. Ich habe gerade beim Umbau der Urania sehr viele Erfahrungen gesammelt, weil es sich dabei um ein historisches Gebäude handelt. Damals, beim Neubau, da wurde, am Beginn des 20. Jahrhunderts, ein großartiges Bauwerk errichtet, aber die barrierefreie Zugänglichkeit war natürlich noch nicht das Thema, wie wir uns das heute vorstellen.

Das war das eine Problem, dass es ein historisches Gebäude war, auf der anderen Seite weiß ich auch, dass es Menschen mit besonderen Bedürfnissen in unterschiedlichen Gruppen gibt: Dass wir zum einen versucht haben, durch den Bau einer Rampe viel für Rollstuhlfahrer zu machen, den Einbau eines Lifts, den es vorher nicht gegeben hat, dass der Lift auch die besonderen Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern berücksichtigt. Aber ich habe genauso viele Kontakte zu Organisationen von blinden und sehbeeinträchtigten Menschen gehabt, die oft ganz andere Notwendigkeiten haben.

Wir haben damals sogar eine CD entwickelt, die wir mit Betroffenen gemacht haben, wo es darum geht, dass auch blinde Menschen mit dieser CD auch alle Räumlichkeiten und alle Möglichkeiten der Urania ausnutzen können. Ich habe bei dieser Gelegenheit auch bemerkt, dass manche bauliche Maßnahmen, die für eine Zielgruppe gut sind, für eine andere auch ein Problem darstellen können - da ist dann gut gemeint oft das Gegenteil von gut - und wir dann im Dialog mit den unterschiedlichen Organisationen versucht haben, in der Urania eben für Rollstuhlfahrer, aber auch für sehbeeinträchtigte Menschen die Zugänglichkeit zu verbessern. Ich denke: Nur im Dialog mit den Betroffenen kann man auch solch komplexe Situationen auflösen!

Freak-Radio: Ich habe gehört, dass sie auch für schwerhörige Besucher Maßnahmen gesetzt haben, durch den Einbau von Induktionsschleifen: Das sind Möglichkeiten, dass das direkt ins Hörgerät geht und man das in guter Qualität verstehen kann.

Stadtrat Ludwig: Ich habe es nicht extra erwähnt, weil das wieder ein ganz eigenes Thema ist. Bei den Rollstuhlfahren und sehbeinträchtigten Menschen ist es deshalb auch so wichtig, weil es oft bei einer Maßnahme für einge Gruppe gut und für die andere weniger gut ist. Und das man in dieser komplexen Situation für beide Gruppen etwas tun muss. Aber Sie haben völlig recht: Wir haben an den Wiener Volkshochschulen für hörbehinderte Menschen sehr viel getan. Das hängt auch damit zusammen, dass es hier eine lange Tradition gibt. Wir haben im "Bildungszentrum aktiv" im 15. Wiener Gemeindebezirk lange Zeit eine Volkshochschule gehabt, die schwerpunktmäßig mit hörbeeinträchtigten Menschen beschäftigt hat und haben das jetzt auch auf andere Volkshochschulen erweitert. Hier gibt es Traditionen der Kooperation mit Betroffenenorganisationen, mit universitären Einrichtungen, und ich denke, dass wir in der Erwachsenenbildung sehr viele neue Wege eingeschlagen haben.

Freak-Radio: Bieten Sie eigentlich auch Gebärdendolmetschkurse an?

Stadtrat Ludwig: Ja, unter den mehr als 60 verschiedenen Sprachen, die man an Wiener Volkshochschulen lernen kann ist Gebärdensprache auch mitberücksichtigt.

Freak-Radio: Sie haben einmal gesagt, dass Ihnen die berufliche Qualifizierung im Rahmen des Bildungsauftrags besonders wichtig ist. Steht diese berufliche Qualifizierung auch behinderten Menschen offen?

Stadtrat Ludwig: Das steht auch behinderten Menschen offen, und ich bin sehr stolz, sagen zu können, dass einige von jenen, die diese Kurse bei uns besucht haben, einen fixen Arbeitsplatz gefunden haben. Wir haben einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei uns an Volkshochschulen, die bestimmte Beeinträchtigungen haben und zu den fleißigsten Beschäftigten überhaupt gehören.
Ich kenne gerade in der Urania auch eine Mitarbeiterin, die wirklich eine Stütze des Betriebes geworden ist, die sich qualifiziert hat, die mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist und den Betrieb mit aufrechterhält. Das gilt auch für andere Volkshochschulen und zum Beispiel auch für die Hausverwaltungen der Volksheime und Häusern der Begegnung, wo Menschen mit besonderen Bedürfnissen ebenfalls beruflich tätig sind.

Freak-Radio: Können Sie vielleicht den Begriff »Bildung für alle« definieren?

Stadtrat Ludwig: »Bildung für alle« ist, wenn Sie so wollen, die Überschrift über alle Ambitionen, die Überschrift, die ich versuche, in diesem Bereich zu setzen. Denn nicht alle haben von Kindheit an die gleichen Möglichkeiten. Es gibt viele Menschen mit großen Talenten und einem großen Wunsch, sich einzubringen. Deshalb glaube ich, dass es gerade im Bereich der Erwachsenenbildung wichtig ist, alle Talente und alle, die sich weiter qualifizieren wollen, zu unterstützen. Das gilt auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ich habe schon vorhin erwähnt: Zu den tüchtigsten, fleißigsten und auch wichtigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbandes Wiener Volksbildung zählen auch viele Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die eine ganz wichtige Arbeit leisten und auch zeigen, was man durch Qualifizierung alles erreichen und bewegen kann.

Freak-Radio: Jetzt haben wir gerade etwas über die berufliche Qualifizierung gehört. Welche Angebote gibt es von der Volkshochschulen mit Bezug auf die Freizeit, speziell auch Angebote, die auch für Menschen mit Behinderung zugänglich sind?

Stadtrat Ludwig: Wir unterscheiden das nur in wenigen Ausnahmen, wo es wirklich dann darum geht, Menschen mit besonderen Bedürfnissen in ganz besonderen Dingen zu qualifzieren, sonst unterscheiden wir das nicht. Denn ich meine, und das gilt in der Bildung wie im Wohnbereich, dass es am besten ist, wenn eine Gruppe möglichst unterschiedlich und bunt ist.
Dazu zählen ältere und junge Menschen, Menschen mit besonderen Bedürfnissen und auch nicht. Das beste ist, wenn eine Gruppe möglichst vielfältig ist, und dass die Menschen auch lernen, miteinander umzugehen. Das verstehe ich auch unter einer sinnvollen Weiterbildung - und das funktioniert auch sehr gut an den Wiener Volkshochschulen. Das ist auch der Grund, warum viele Menschen, und es sind immerhin 150.000, die die Kurse der Wiener Volkshochschulen pro Jahr besuchen, auch zu uns kommen. Die wollen neben der ganz speziellen Qualifizierung auch das Erleben mit anderen Menschen und das halte ich für wichtig: das Gruppenerleben, die Begegnung mit anderen.

Zur Person

Freak-Radio: Mir ist das jetzt schon einige Male aufgefallen. Haben Sie eigentlich einen ganzheitlichen Ansatz? Ist das ein Prinzip, das Ihnen wichtig ist?

Stadtrat Ludwig: Da haben Sie völlig recht, das ist mir ganz ganz wichtig, dass man die Menschen nicht separiert, in unterschiedliche Gruppen unterteilt, sondern dass man diese Gemeinsamkeiten erkennt und an diesen Gemeinsamkeiten weiter arbeitet.

Das gilt im Wohnbereich, beispielsweise, mit Wohnprojekten, wo es ganz gemischte Strukturen gibt, gilt aber genauso bei Lerngruppen in der Schule aber auch im Bereich der Erwachsenenbildung, wo die Menschen mit großer Sensibilität auch voneinander lernen.

Freak-Radio: Nichts liegt näher, einen Wohnbaustadtrat zu fragen, wie er denn selbst wohnt und was ihm dabei wichtig ist...

Stadtrat Ludwig: Ja, ich habe in meiner Biographie lange Zeit in einem Gemeindebau in Wien Floridsdorf gewohnt, bin dann dort ausgezogen, nachdem es sich um die Wohnung meiner Mutter gehandelt hat, habe dann lange in einer Genossenschaftswohnung gewohnt und wohne jetzt in einem Kleingartenhaus in Floridsdorf.

Freak-Radio: Floridsdorf sind sie treu geblieben!

Stadtrat Ludwig: Völlig richtig, ja. Nachdem ich in Floridsdorf auch in verschiedenen politischen Funktionen tätig war, als Bezirksrat, als Gemeinderat und Landtagsabgeordneter, dazwischen auch als Bundesrat im Parlament und jetzt als Stadtrat, bin ich dem Bezirk und natürlich auch der Bevölkerung des Bezirks sehr eng verbunden und genieße auch das wunderbare Wohnumfeld des 21.Bezirks.

Freak-Radio: ...verkehrsmäßig immer ganz gut gelegen und das Wasser rundherum bietet halt eine besondere Lebensqualität...

Stadtrat Ludwig: Da haben Sie völlig recht, gerade der 21. Bezirk, wie aber auch andere Bezirke unserer Stadt verbinden sehr gut sehr viel Grünraum mit einer sehr guten Infrastruktur. Man ist in der Großstadt aber genießt trotzdem auch ein grünes Umfeld.

Freak-Radio: Ich möchte überpitzt formuliert fragen: Welche Vorteile hat ein Gartenhaus, das sie soeben beschrieben haben, gegenüber dem in den Medien oft zitierten Penthouse für Politiker?

Stadtrat Ludwig: Naja: Jede Wohnform hat Vor- und Nachteile. Also ich war in meinem Leben noch nie in einem Penthouse, nicht einmal auf Besuch, also ich kann nicht sagen, wie es in einem Penthouse ist. Aber ich kann nur sagen, aufgrund meiner Lebenserfahrungen: Gemeindebau, Genossenschaftsbau und Kleingarten... es hat alles Vor- und Nachteile.

Ich habe sehr gerne in einem Gemeindebau gewohnt - bei meinen Eltern. Ich habe sehr gerne in einer Wohnhausanlage gewohnt und jetzt auch im Kleingarten: Der Vorteil im Kleingarten ist, man hat unmittelbar ein Grünumfeld. Der Nachteil ist: Man hat einen relativ langen Anmarschweg. Also ich gehe doch immer einige Minuten, auch bei Regen, zu meinem Auto. Also, es hat alles Vor- und Nachteile.

Die jetzige Wohnsituation habe ich damals in einem familiären Umfeld geplant und war nicht nur meine eigene persönliche Entscheidung. Man trifft ja solche Wohnentscheidungen oft gemeinsam, wie Sie ja wahrscheinlich auch wissen und das war der Grund für diese Situation.

Freak-Radio: Jetzt haben wir Herbst. Im Sommer würde wahrscheinlich jeder gerne im Gartenhaus wohnen, ist das Ihre so winterfest gebaut, dass Sie auch in den kälteren Monaten dort verweilen?

Stadtrat Ludwig: Ja. Das ist ja seit einigen Jahren möglich, seit es eine Novelle im Kleingartengesetz gegeben hat, dass man ganzjährig wohnen kann - und ist deshalb auch einfacher, weil ich die Zeit nicht hätte, zwischen zwei Wohnsituationen zu wechseln und mich immer um zwei Haushalte zu kümmern. Von daher ist es schon besser für mich, dass ich einen Standort habe und mich dann allerdings auf den Herbst einstellen muss. Da haben Sie Recht! Also ich muss jetzt anfangen, zum Beispiel die Hecken zurückzuschneiden und den Rasen für den Winter vorzubereiten.

Freak-Radio: Wir haben vorhin über generationsübergreifendes Wohnen gesprochen. Wie würden Sie denn in 25 Jahren gerne wohnen?

Stadtrat Ludwig: In 25 Jahren würde ich nicht anders wohnen wollen wie jetzt - nämlich unter vielen Menschen! Egal ob das jetzt in einer Wohnhausanlage ist oder in einem Kleingarten: Es gibt ja auch sehr viele Möglichkeiten, die wir als Stadt Wien anbieten, beispielsweise in Seniorenwohnhäusern, das ist sicher eine Option, weil es dort auch laufend Programme gibt. Aber ich denke, dass diese Wohnformen, die wir jetzt neu konzipieren, wie zum Beispiel Seniorenwohngemeinschaft, wo mehrere ältere Menschen zusammenleben können, vielleicht vor einigen Jahrzehnten noch nicht denkbar waren, jetzt aber schon. Das finde ich gut, weil man dadurch erkennt, dass ältere Menschen keine anderen Bedürfnisse haben als die Jungen. Also diejenigen, die vor dreißig Jahren in einer WG gewohnt haben, in einer Wohngemeinschaft, die tun das im Alter natürlich auch wieder gerne.

Freak-Radio: Unter dem Motto: Die 68er sind jetzt selber 68?

Stadtrat Ludwig: So ist es, Sie sagen es!

Und das ist das Schöne, dass man sieht: Man verändert sich ja selbst nicht wirklich und auch die Bedürfnisse - man braucht nur angepasste Rahmenbedingungen. Das gilt für ältere Menschen, gilt auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, aber in Wirklichkeit wollen alle Menschen das Gleiche.

Freak-Radio: Wir haben für den Schluss noch einen Wordrap vorbereitet.

Freak-Radio: Kultur ist für mich alles, was...

Stadtrat Ludwig: ...was den Menschen interessiert und bewegt.

Freak-Radio: Wien ist für mich ...

Stadtrat Ludwig: ...meine Heimatstadt

Freak-Radio: Unter sozial verstehe ich...

Stadtrat Ludwig: ...für alle Menschen da zu sein, die es benötigen.

Freak-Radio: Lebensqualität bedeutet für mich:

Stadtrat Ludwig: Leben in Wien!

Freak-Radio: Wenn ich an Behinderung denke, denke ich zuerst an...

Stadtrat Ludwig: ...interessante Menschen!

Freak-Radio: Die eigenen vier Wände sind für mich...

Stadtrat Ludwig: ... angenehmes Wohngefühl.

Freak-Radio: Wenn ich einmal nicht weiter weiß, dann...

Stadtrat Ludwig: ...gründe ich einen Arbeitskreis...

Freak-Radio: Mein liebster Song oder mein liebstes Musikstück?

Stadtrat Ludwig: My Way von Frank Sinatra.

Freak-Radio: Wenn ich einmal nicht arbeiten muss, bin ich am liebsten...

Stadtrat Ludwig: ... am Marchfeldkanal.

Freak-Radio: Wenn jemand eine Radiosendung über mich gestaltet, dann möchte ich ...

Stadtrat Ludwig: ...ein interessantes Gespräch führen!

Freak-Radio: Danke vielmals für dieses Gespräch!

Stadtrat Ludwig: Ich danke Ihnen!

Bild: Freak-Radio, Gerhard Wagner

 


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