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Rubrik: Lesen statt Hören
09. Oktober 2005

Film genießen für alle.

von Katharina Zabransky

Jo Spelbrink: Die gehörlosen Menschen sind Menschen mit einer sehr visuellen Wahrnehmung. Und dadurch ist die Bildinformation eine wesentlich größere. Wichtig ist, dass bei der Untertitelung z.B. auch viele Nebeninformationen die Handlung unterstützen... und auch (dass diese) irgendwie angedeutet werden, damit das verstanden werden kann. Z.B. wenn?s einen Dialog gibt und dann kommt eine Stimme aus dem off, dann wird das im Untertitel meistens so angezeigt, als wenn das die selbe Person wäre. Es gibt gehörlose Menschen, die das nicht sofort verstehen, dadurch brauchen sie zusätzliche Information, um den Inhalt zu verstehen.

Freak-Moderatorin: Das heißt ,das ist anders als wenn ich z.B. einen französischen Film anschaue mit deutschen Untertiteln, wo ja wirklich..., die Schrift immer gleich ausschaut. Untertitel, speziell für gehörlose Leute, sollen mehr sein?

Jo Spelbrink: Es gibt, v.a. wenn man Filme auf DVD anschaut, - da kann man schon die digitale Entwicklung vorweg sehen. Man kann sich vorstellen, dass das in Zukunft im Fernsehen oder im Kino auch gang und gäbe sein wird. Aber bis jetzt ist es so, dass eben normal untertitelt wird, das was die handelnde Person eben sagt. Viele Nebengeräusche werden an sich nicht angezeigt. Da gibt es eigene Versionen für Gehörlose. Aber bis jetzt ist der Entwicklungsstand nicht so, dass man - meiner Meinung nach - sagen kann, dass wirklich 1:1 übertragen wird. Es wird oft bei Untertitelungen auch teilweise ein bisschen vereinfacht, wo der Sinn der Übertragung, also die Übertragung des Sinns dann nicht mehr ganz gewährleistet ist. Aber das ist auch ein Thema, wie man sich mit dem Thema auseinandersetzt und wie man auch betroffene Personen, Menschen, mit einbezieht. Wenn man mit gehörlosen Menschen zusammenarbeitet, da kann man neue Entwicklungen sogar vorantreiben, an die man vorher gar nicht gedacht hat.

Freak-Moderatorin: Ich glaub, das ist ein gutes Stichwort. Ich möchte jetzt den Herrn Winkler fragen: Wie war das bei Ihrem Projekt bis jetzt? Haben Sie mit gehörlosen oder behinderten Menschen zusammengearbeitet auch?

Robert Winkler: Ja, das ist weil ich ja mit der Materie dieser Übersetzungen an sich keine Erfahrung habe, da war das ja natürlich notwendig. - Also es war nicht möglich, das ohne dieses Zielpublikum durchzuführen, weil es ja auch - im Gegensatz zu Deutschland - in Österreich ja kein Wissen darüber gibt. Und auch noch niemand es gelernt hat. Und das ist natürlich auch ein Plan für die Zukunft und der wird auch in der Realität umgesetzt. Es wird Workshops geben für Audiodeskription und für Untertitelsetzer. Ende November gibt?s in Wien dann einen Workshop dazu.


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