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Rubrik: Lesen statt Hören
09. Oktober 2005

Film genießen für alle.

von Katharina Zabransky

Freak-Moderatorin: D. h., der Gehörlose, sieht Untertitel und kann sie lesen.

Robert Winkler: Genau.

Freak-Moderatorin: Aber die anderen Leute, die diese Brille nicht haben, sehen das nicht.

Robert Winkler: Genau, das ist der Sinn des Projektes, dass in einem Kinosaal alle Menschen drin sitzen können. Der Blinde hat seine Kopfhörer auf und hört die Audiodeskription, der Gehörlose hat seine Brille auf, sieht die Untertitel und die anderen Menschen kriegen davon nix mit. So dass man wegkommt von dieser Ghettoisierung dass es immer spezielle Vorführungen für diese Zielgruppe geben muss.

Freak-Moderatorin: Und ich möchte jetzt kurz fragen: was ist Audiodeskription?

Robert Winkler: Audiodeskription ist eine Methode, wo der Film durch einen Sprecher oder eine Sprecherin beschrieben wird, ...was man im Bild sieht. Aber was der Blinde nicht sehen kann und auch durch die Geräusche nicht mitbekommt.

Freak-Moderatorin: D. h., durch diese zusätzlichen Beschreibungen kann ein blinder Mensch, der das nicht sieht, die Handlung verfolgen. Kann man das so sagen?

Robert Winkler: Das ist das Ziel davon, und das ist halt möglichst gut umzusetzen.

Freak-Moderatorin: Danke , und jetzt bitte ich gleich um die erste Zuspielung. Bonus Film hat nämlich ein Beispiel mitgebracht mit Audiodeskription.

Audiodeskription: (man hört: Musik , Gespräche) Ein rauschendes Weihnachtsfest in einem noblen Vier-Sterne Hotel. Leute tanzen. (Musik wechselt zu ?Stille Nacht?). Eine klare Winternacht. Von einer Bergkuppe schauen wir ins Tal. Wir sehen die Lichter eines Dorfes. Titel: Unterwegs nach Heimat. Ein Film von Barbara Kräftner. Zwei Schneeraupen in der Nacht ebnen die Piste. Sie kommen über die Bergkuppe auf uns zu. Langsam fahren sie aus dem Bild und hinterlassen nur Dunkelheit.
Morgendämmerung. Wir erkennen die Umrisse eines Bergbauernhofes. Hinter einem Fenster geht das Licht an. Im Bad wäscht sich Siegmund Kleinlärcher das Gesicht. Der 38 Jahre alte Mann betrachtet sich im Spiegel. Er hat kurze brünette Haare, er trocknet sein unrasiertes Gesicht mit einem Handtuch. (man hört: Muhen der Kühe). In der Morgendämmerung geht er zum Stall. Er verteilt Futterheu an die Kühe. Der Altbauer bringt zwei Kübel Schweinefutter in den Stall. Der Mist wird mit einer Schaufel aufgelockert. An den Zitzen der Kühe wird die Melkmaschine angebracht. Der Mist wird mit der Scheibtruhe aus dem Stall ins Freie geführt.


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