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Rubrik: Lesen statt Hören
30. Oktober 2005

Arbeitsprojekte für Menschen mit Lernschwierigkeiten am ersten Arbeitsmarkt? Eine Einstimmung ins Thema

von Julia Wolkerstorfer

Musik: The Faint "Total Job"

Mod.: Die Projektidee "Arbeit und Behinderung" der Industriellenvereinigung hat das EU-Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003 als äußeren Impuls gesehen, dieses Projekt entstehen zu lassen.
Nachdem Suchprozesse zu im Internet zugänglichen Best Practice-Beispielen in Europa nicht erfolgreich waren, wurde die Idee der Schaffung einer universell in der EU einsetzbaren Website ausgearbeitet. Gespräche mit Experten und das große Interesse waren mit ausschlaggebend, die Idee weiter zu entwickeln. Mit diesem Internetportal sollte vor allem das Informationsdefizit verringert und der Zugang zur Unterstützung erleichtert werden. Neue Untersuchungen bestätigen, dass ArbeitgeberInnen mit Erfahrungen mit behinderten ArbeitnehmerInnen die Einsatzmöglichkeiten viel größer einschätzen als jene, die bisher noch keine direkten Erfahrungen mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen gemacht haben.
Das Projekt wird als Vision für Österreich und Europa beschrieben. So soll das gemeinsame Internetportal in Österreich weiter verbessert und gleichzeitig der EU für ihre Mitglieder angeboten werden. Es kann ArbeitgeberInnen, MitarbeiterInnen, den Arbeitskräften mit Behinderungen und BeraterInnen in den anderen Mitgliedstaaten als Grundlage dafür dienen, ebenso wie hierzulande einen einfachen Best Practice- und Informationszugang zu gestatten. Zweifellos werden damit nicht alle Fragen und Probleme, die mit der Anstellung von Menschen mit Behinderungen verbunden sind, gelöst. Aber es öffnet sich ein nachhaltiger, für jeden zugänglicher Informationszugang, der den Weg zu Problemlösungen wesentlich erleichtern kann. Damit ist dieses gemeinsame und in seiner Partnerschaft einzigartige Projekt weit über das EU-Jahr 2003 hinaus ein Beitrag, der für alle einen nachhaltigen Nutzen stiften kann.

Im Folgenden zwei praktische Beispiele, weitere können Sie der Homepage www.arbeitundbehinderung.at bzw. www.respact.at entnehmen.

"best practice", gelesen von Gerhard Wagner:

1. Berufsbezeichnung: Nicht-gelernter Buchhändler

Arbeitsplatzbeschreibung
Das Aufgabenfeld von Herrn L. umfasst das Verpacken und Etikettieren der zu versendenden Bücher und Kataloge sowie anfallende Nacharbeiten im Versand, die sich aus der Rücksendung von Büchern ergeben. Botendienste und sonstige Hilfstätigkeiten, je nach Erfordernis, fallen ebenfalls in den Tätigkeitsbereich. Die Ausbildung zum Nicht-gelernten Buchhändler umfasst ein Jahr.

Firma
Die Wiener Buchhandlung Pädagogischer Buchversand (PBV) ist Österreichs führender Ansprechpartner im Verkauf und Versand von Büchern aus den Sparten Pädagogik, Psychologie und Erwachsenenbildung.

Umsetzung
Seit Dezember 1998 ist der 1981 geborene Versandarbeiter mit Down-Syndrom im Pädagogischen Buchversand angestellt. Das Weg- und Arbeitstraining der Arbeitsassistenz Integration Wien und die finanzielle Unterstützung des Arbeitstrainings (100 Prozent des Bruttolohnes mit anteiligen Sonderzahlungen) durch das AMS unterstützten den Willen zur Integration des jungen Kollegen. Mit Beginn der festen Anstellung im Angestelltenverhältnis gewährte das Land Wien (MA 12) einen Lohnkostenzuschuss von 50 Prozent. Derzeit liegt die Zuständigkeit für Herrn L. beim Bundessozialamt.


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