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Rubrik: Lesen statt Hören
14. Dezember 2003

Portrait Hubert Wallner

von Walter Lindner

Freak-Radio: Wie es der Zufall so will, haben wir ein Tondokument, wo Hubert Wallner mit den Sängerknaben zu hören ist.

(Musik.)

Freak-Radio: Sie hören Freakradio auf Mittelwelle 1476 KHz bzw. im Internet unter 1476.orf.at Neben mir sitzt Hubert Wallner, den wir heute portraitieren und der aus seinem reichhaltigen Leben erzählt. Hubert: "Die Kinderwacht" - so hieß das Werk, das wir hörten - ist natürlich eine schöne Zeit, die Du im Chor verbracht hast. Aber, wie das bei den Stimmen mit den Jungs einmal so ist, werden die tiefer. Und somit ist die Zeit bei den Sängerknaben zu Ende.

Hubert Wallner: Das war auf der Rückfahrt von Australien. Dort war es irrsinnig heiß, in Neapel war Winter - und da war die Stimme weg. Ich blieb dann einige Monate im Chor, als sogenannter "Stimmhengst". Da durfte ich die Jungen ein wenig einschulen. Meine Stimme war aber leider weg.
Ich muss zu meiner Schande eingestehen, dass ich nie das besondere Bedürfnis hatte, stimmlich etwas weiter zu tun, mich ausbilden zu lassen. Meine Stimme ist tief geworden, ich bin ein tiefer Bariton. Ich habe dann wohl in meiner pubertären Zeit in Bars gesungen, um mir einen Whisky zu verdienen.

Freak-Radio: Weil wir schon beim Verdienen sind: Welchen beruflichen Weg hast Du dann eingeschlagen? Du warst ja nicht immer Rundfunksprecher?

Hubert Wallner: Nein. Da gab es zu Hause ein Reinigungsunternehmen. Mein Stiefgroßvater war der Meinung, ich solle in die Handelsakademie. Das war ein fürchterliches Versagen meinerseits. Da wollte ich nur mehr arbeiten gehen. Meine Eltern waren aber so gescheit, und sagten: "Mach doch irgend eine Schule." Und so absolvierte ich die dreijährige Hotelfachschule in Wien. Ich arbeitete auch im Hotelfach, was sehr interessant war. Ich war am Arlberg, in der Schweiz, am Genfer See, war zuletzt zwei Jahre in Paris.
Dort ging ich noch einmal zur Schule, lernte richtig französisch sprechen. Das tat ich bei Tag, in der Nacht arbeitete ich als Nachtrezeptionist im Hotel De Criont am Place de la Concort. Dort ging es mir sehr gut. Ich wollte noch spanisch lernen, nach Madrid ins "Rizz". Die zahlten aber sehr wenig. Ich war 24 Jahre und dachte: "Das gibt es doch nicht. Das kann doch kein Leben sein. Da musst du doch etwas mit deinem Geld machen."
Im Hotelfach konnte ich das Geld nicht zusammenhalten, weil ich immer die Gäste kopieren wollte. Die hatten das Geld, es auszugeben, ich hatte es nicht. Daher gab es Schwierigkeiten.
Ich bin nach Wien zurück und kam zum ÖAMTC als Hotelinspektor. Gott sei Dank wurde da ein Anderer vor mir aufgenommen. Daher wurde ich kein Hotelinspektor, sondern war mit Walter Brskawetz einer der ersten Mitarbeiter in der Informationszentrale. Damals waren die Bezirksgrenzen stärker als die Staatsgrenzen. Wenn auf der Triester Bundesstraße, auf der Bundesstraße 17, irgendwo ein Unfall war, behielt das der Bezirk für sich und so waren die anderen nicht vorgewarnt. Walter Brskawetz hatte die Idee, bezirksübergreifend zu arbeiten, und so kam es zur Gründung der Infromationszentrale des ÖAMTC.
Wir lieferten zunächst den Straßenbericht schriftlich an "Autofahrer unterwegs".


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