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Rubrik: Lesen statt Hören
09. Februar 2003

Pflegescheck statt freie Wahl der Assistenz I

von Gerhard Wagner

Franz-Joseph Huainigg, ÖVP: Wir von der ÖVP sind dafür, dass die Betroffenen selbst das Geld in die Hand bekommen, so wie es bisher ist: Dass sie selbst verwalten, dass sie selbst entscheiden können, welche Art von Betreuung, Assistenz, Pflege sie brauchen und haben möchte. Wenn man das jetzt umstellen würde, wie es die SPÖ vorgeschlagen hat, in ein Sachleistungsystem, in ein Pflegeschecksystem, würde das heißen, dass man selbst bestimmtes Leben verhindern würde: Dass die Leute nicht mehr selbst entscheiden können, wer sie betreut, wann sie betreut werden und auch wie sie betreut werden.

Das Modell der persönlichen Assistenz ist etwas, das sich sehr bewährt hat, das für viele Leute ein ganz toller Weg ist, wo sie selbst bestimmt leben können, wo sie auch alles machen können, den Alltag bewältigen können in allen Facetten - mit Hilfeleistungen.
Und davon soll natürlich nicht abgerückt werden, sondern eher ausgebaut werden: Es gibt beim Pflegegeld schon Reformbedarf, das sehe ich vor allem in den oberen Stufen. Das Pflegegeld ist teilweise nicht bedarfsgerecht. Es ist noch immer so, dass einige Leute mit hohem Pflegebedarf nicht die Wahlmöglichkeit haben, selbst bestimmt leben zu können, dass sie, weil es zu wenig Geld gibt, trotzdem in ein Pflegeheim müssen.
+Soll das Pflegegeld evaluiert werden?
Es sollte evaluiert werden, das wäre wichtig!
+Trennung zwischen behinderten und alten Menschen?
Das Pflegegeld ist schon ein Problem: Dadurch dass die Bevölkerung immer älter wird und es sehr viele Menschen gibt, die das Pflegegeld bekommen, vor allem in den unteren Stufen, müsste man sich genauer anschauen, wie sinnvoll das wirklich ist, es so breit zu streuen. Es wird viel von Missbrauch geredet. Ich glaub nicht, dass großer Missbrauch beim Pflegegeld stattfindet - aber wenn, dann eher bei den unteren Stufen, dass dann jemand das Geld dem Enkerl gibt, weil er ohnehin weniger Pflege braucht und der hilft ihm dann auch oder auch nicht.
Die enorme Kostenexplosion beim Pflegegeld findet eben dadurch statt, dass so viele ältere Menschen dazu kommen. Wie sinnvoll es ist zu trennen, muss man diskutieren. De facto ist es so, dass die behinderten Menschen, die es gefordert und gegründet haben, einen geringen Anteil der Bezieher ausmachen.

Freak-Radio: Ja, das waren die Stellungnahmen von den Vertretern von SPÖ, Grünen und der ÖVP. Wie ist in diesem Zusammenhang die Stellung der FPÖ?


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