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Rubrik: Lesen statt Hören
22. Mai 2005

Multiple Chemikalien-Sensibilität II

von Gerhard Wagner

Das ist in entsprechender Form abzustellen und wir werden uns auch um Leitlinien, was die Diagnostik betrifft, bemühen müssen, die aber ständig zu überarbeiten sind: Weil gerade die hier vom Kollegen Rhomberg aufgezeigte These, nur in die Toxizität zu gehen, sicher nicht der richtige Weg sein wird, glaube ich. Man wird sich auch Gedanken machen müssen Polymorphismen in der Genanalyse entsprechend aufzudecken, da sehe ich die Ansätze.

Und hier geht es vielen, die mit diesen Zustandsbildern, auch über MCS hinausgehend betroffen sind, so, dass sie ein wenig im Regen stehen. Wir werden mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger dieses Thema entsprechend anschneiden, damit wir hier eine vernünftige Vorgangsweise finden, die sicherstellt, dass Betroffene einer Diagnostik - die nicht einfach ist! - auch einem Ernstnehmen zugeführt werden und einer entsprechenden Therapie, die sie nicht im Regen stehen lässt und zu entsprechenden wirtschaftlichen Problemen führt, wenn sie hier allein gelassen sind.

Die Sozialversicherungen haben hier ein Selbstverwaltungsprinzip, sodass wir hier mit einer Leitlinie arbeiten müssen. Es ist nicht möglich, hier im Einzelfall einen konkreten Auftrag oder eine Weisung zu geben. Aber man hat das bereits in anderen Dingen geschafft, man wird das auch hier entsprechend schaffen müssen.

Aber der Bereich Ausbildung und Fortbildung erscheint mir auch ein ganz ein wichtiger, weil damit der Zugang des einzelnen Arztes - und hier sind vor allem die Allgemeinmediziner, die in erster Linie ja die ersten Ansprechpartner sind, zu diesem Zustandsbild ein anderer Zugang sein wird, als es heute sicher ist.
Also ich möchte die Situation jetzt auch gar nicht beschönigen und sagen, es sei eh nicht so arg. Für die Betroffenen ist es sicher sehr arg.

Moderator: An der medizinischen Diagnose hängen ja sehr viele andere Dinge dann auch: Berufsunfähigkeit, Pflegegeld usw.

Herr Dr. Rhomberg, sind Sie noch in der Leitung?
Ich würde Sie gerne fragen: Sie haben das jetzt alles gehört. Natürlich bin ich neugierig auf ihre Reaktion.

Ich würde Sie bitten, ganz kurz darauf einzugehen, wir haben nur noch wenig Zeit, wie ist es denn mit der internationalen Anerkennung von MCS?

Dr. Klaus Rhomberg: Seit 1991 ist MCS in Amerika anerkannt. Da gibt es eine interessante Geschichte, weil nämlich die amerikanische Umweltbehörde umgebaut worden ist, das heißt, man hat in allen Büroräumen neue Böden verlegt. Die Mitarbeiter haben dann zu hundert Prozent ein "Sick-Building-Syndrom" entwickelt, was es ja offiziell eigentlich auch nicht gibt.


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