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Rubrik: Lesen statt Hören
04. Juli 2004

Leben mit Behinderung in Österreich

von Bernhard Hruska

Auch heute hat er ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen,- also zu seinem Professor, dem Tutorkollegen, und zu seinen Studenten. Sie kommen auch zu ihm nach Hause, um sich beraten zu lassen.

Seine Freizeit verbringt Peter gerade ohne viel Abwechslung oft und gerne zu Hause. So kann er sich gut von körperlichen Anstrengungen erholen. Es gibt aber immer wieder Anlässe, Einladungen, oder Besuche.
Seine Behinderung sieht Peter als Herausforderung,- zum Beispiel auch durch Computer und neue Geräte. Er meint:

Peter Singer: Irgendwo muss ich diesen für Sie im Moment vielleicht schockierenden Ausdruck bringen - weil ich es einfach interessant finde, trotz Behinderung so viel zu schaffen - ich bin bereit zu sagen: Ich liebe meine Behinderung!

Moderation: Michaela Ressl ist über 40 und lebt bei ihren Eltern. Dass sie woanders leben könnte, das kann sie sich kaum vorstellen:

Michaela Ressl: Meine Eltern passen immer auf mich auf. Gut geht´s mir dann!

Sprecher: Michaela Ressl wohnt in einer großen Dachbodenwohnung. Sie wohnt im obersten Stock. Meine Kollegin und mich hat sie bereits mit ihrer Mutter vor der Tür erwartet.

OT: Hallo Gerhard!" "Hallo!" "Servus!" "Guten Morgen. Irmgard ist mein Name!" "Ja, weiß ich!" "Michi geh voraus!" "Wo dürfen wir uns hinsetzen?" "Wo´s ihr wollts. Das ist Michis Zimmer!" "Michi, wo willst du, dass wir sitzen?" "Das ist mir egal!
Ich habe ein großes Zimmer von meinem Bruder gekriegt. Mein Bruder ist schon ausgezogen."

Sprecher: An der Wand in ihrem Zimmer gibt es Pokale und Auszeichnungen. Michaela Ressl hat früher bei den Special Olympics mitgemacht und einiges gewonnen:

Michaela Ressl: Meine Medaillen. 16! "Woher sind denn diese Medaillen?" Vom Schifahren, vom Kegeln! Zwei habe ich schon vom Kegeln gemacht!

Sprecher: Michaela Ressl geht jeden Morgen zur Arbeit, das ist ihr wichtig. Auch sonst beginnt der Tag so wie bei vielen anderen:

Michaela Ressl: Um 7 steh ich auf, zieh mich an, frühstück ich, Zähne putz ich, mein Zeug in die Tasche stecken, dann um halb acht aus dem Haus raus, fahr mit dem J-Wagen drei Stationen, und wenn kein 10A kommt, dann geh ich ein Stückl!

Sprecher: Dass Frau Ressl diesen Weg alleine geht, ist für sie nicht selbstverständlich. Wege geht sie nicht gerne allein, seit sie einmal in eine Straßenbahn gelaufen ist. Aber wenn sie Wege alleine geht, dann ist sie sehr stolz.


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