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Rubrik: Lesen statt Hören
01. Januar 2006

Freak-Neujahrs-Magazinsendung 2006

von Julia Wolkerstorfer

Österreich fühlt sich als Kulturnation. Doch wie steht es um die Zugänglichkeit zu Kulturveranstaltungen für behinderte Menschen? Dass auch lokale Einrichtungen etwas dazu tun können das zeigt der achte Wiener Gemeindebezirk Wien Josefstadt. Mit dem Vorsitzenden der Bezirksvertretung, dem grünen Bezirksrat Daniel Sokolov spricht Gerhard Wagner über Kulturförderungen, die für mehr Barrierefreiheit sorgen sollen.

Jingle "Kulturfreak"

Freak-Radio, Gerhard Wagner: Ich spreche jetzt mit dem Vorsitzenden des Bezirksparlaments, sag ich jetzt einmal, von der Josefstadt, Herrn Daniel Sokolov. Er hat im Juni dieses Jahres 2005 einen Antrag gestellt, dass Kulturförderungen auch behinderten Menschen zugute kommen sollen. Dieser Antrag ist in veränderter Form im Dezember ja jetzt umgesetzt worden. Was steht da drinnen und was waren ursprünglich die Motive, diesen Antrag zu stellen?

Daniel Sokolov, grüner Bezirksrat Wien Josefstadt: Die ursprünglichen Motive waren, dass jeder der 23 Bezirke in Wien in kleinem Umfang Kulturförderungen für Veranstaltungen im Bezirk geben kann und es war aber das Angebot für Menschen mit Behinderungen wirklich sehr gering bis nicht vorhanden, was eine sehr traurige Sache ist. Wir Grünen von der Josefstadt haben uns überlegt, dass wir das ändern wollen weil ich denke, dass man mit kleinen Änderungen hier nicht nur für Menschen mit Behinderungen etwas tun kann, sondern gleichzeitig auch die Effizienz der Kulturförderung überhaupt erhöhen kann weil dann mehr Leute diese Veranstaltungen besuchen können. Der Aufwand, der betrieben werden muss, ist ja ein sehr geringer, nur wird von den Kulturschaffenden, die das ja auch "non profit" machen und nicht noch privat Geld hineinstecken können, gescheut.

Freak-Radio: Und was steht jetzt in diesem Antrag drinnen? Man muss ja sagen, dass der Bezirk kein sehr großes Budget hat. Ich meine, die Stadt Wien hat ein Budget, der Bund hat ein Budget, mit dem man natürlich größere Sachen machen kann. Was kann man eigentlich im Bezirk fördern?

Daniel Sokolov: Bei uns in der Josefstadt konkret liegt die Kulturförderung bei 50 000 Euro im Jahr. In manchen anderen Bezirken ist das mehr, die Josefstadt ist ja der kleinste Bezirk von Wien, aber dort gibt es dann aber auch mehr Kulturveranstaltungen zu fördern, also das ist kein sehr dickes Budget. Was wir aber gesehen haben ist, dass man mit kleinen Beträgen schon sehr viel tun kann.

Wenn jemand eine Vernissage macht, kann man für geringes Geld ein oder zweimal einen Gebärdensprachdolmetscher organisieren, das auch in der Community verbreiten und dann werden zu der Ausstellung sicher mehr Leute kommen und eben dem Gebärdensprachdolmetsch "lauschen". Genauso kann man bei einem Konzert ein paar Stücke des Programmheftes auch in Brailledruck auflegen und so den Genuss auch für Blinde und Sehbehinderte deutlich verbessern.


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