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Rubrik: Freak-Science
10. Dezember 2008

Einleitung zur Impulstagung "Barrierefrei - Karriere frei!"

von Jo Spelbrink (Transkription des Vortrages)

Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen nie gedacht hätten oder sich nicht vorstellen konnten, dass Sokrates und Darwin diese »Behinderung« hatten. Das bringt einiges in Bewegung und löst einen Umdenkprozess aus. In diesem Sinne - meine ich - ist es wichtig, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft austauschen und sich kennen lernen, damit es eine Verbindung zwischen wissenschaftlichen Zugängen und der Praxis gibt. Wenn es Gespräche, Kommunikation und Dialoge gibt, dann kann man die Welt des Anderen kennen lernen und verstehen. Man kann seine eigene Welt zeigen und auf Bedürfnisse, Besonderheiten und Eigenheiten aufmerksam machen. Das ist ein gegenseitiges Lernen. Gerade deswegen ist es so wichtig, damit sehr früh zu beginnen!

Schon beim Thema Bildung: Kinder, die eine Behinderung haben, sollten bereits von Anfang an in das Bildungssystem eingebunden werden. Dann haben andere Kinder ganz selbstverständlich die Möglichkeit, behinderte Kinder kennen zu lernen und sie als das zu sehen, was sie sind: Als normale Kinder in ihrer Gruppe, die ein bisschen anders aussehen, oder vielleicht auch andere Dinge tun. Wenn wir den Weg schaffen zu einer gleichberechtigten, barrierefreien Bildung, dann gelingt auch der Zugang zur Arbeitswelt wesentlich besser. Wenn behinderte Menschen einen barrierefreien Zugang zur Arbeitswelt hätten, könnten sie wesentlich selbstständiger agieren und sehr viele Dinge umsetzen, um ihre Ziele zu erreichen und Karriere zu machen! Natürlich auch im Bereich des Journalismus. Viele JournalistInnen, die wir im Rahmen eines Seminars geschult haben, waren verunsichert und wussten nicht genau, wie sie auf Menschen mit Behinderung zugehen beziehungsweise mit ihnen umgehen sollten.

Ich wurde immer wieder gefragt: Wie soll ich mich in der einen oder anderen Situation verhalten? Meist habe ich eine Gegenfrage gestellt: Angenommen, Sie würden gerne eine Frau kennen lernen. Wie würden Sie auf diese Frau zugehen? Würden Sie sich da auch unsicher fühlen? Das nehme ich an, oder? Ich denke, es ist eine ähnliche Situation. Eine unsichere Situation. Man hat Ängste und weiß nicht, wie man den ersten Schritt machen soll. Aber letztlich geht es darum, sich dieser Situation zu stellen. Über die Kommunikation und das Miteinander lernt man einander schließlich kennen.


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