Seitenanfang:

Link zum InhaltLink zum MenüLink zur Suche

Inhalt:

Rubrik: Freak-Science
10. Dezember 2008

Durchblick mit Sehbehinderung - Porträt eines Managers

von Julian M. Hadschieff (Transkription des Vortrages)

Was sind denn die Perspektiven, die wir brauchen? Erstens einmal den Abbau von Barrieren im Kopf, bei uns wie bei den anderen. Vertrauen, Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung. Bessere Bildungschancen, ein viel früheres Einsehen, dass jemand, der schwerst sehbehindert oder blind ist oder in einem Rollstuhl sitzt, die gleichen Chancen in der Berufswelt haben muss. Ich finde es super, dass heute in der Parallelklasse meiner ältesten Tochter ein Mädchen mit einer Mehrfachbehinderung gewesen ist, die einen Assistenten dabei gehabt hat und somit ihr Gymnasium bestehen konnte. Das wäre zu meiner Zeit undenkbar gewesen. Aber das ist nicht nur ein Gewinn für das Mädchen, es ist auch ein Gewinn für die Schule sowie für die gesamte Gesellschaft. Weil sie lernen, auf Menschen mit anderen Bedürfnissen einzugehen. Und ich denke, das schafft auch neue Potenziale in einer Gesellschaft, die wir frei machen müssen. Es muss heute klar sein, dass jemand mit einer Behinderung alles machen kann. Der kann Politiker an obersten Funktionen, Manager oder Unternehmer werden. Herr Hanlo zum Beispiel, mit dem »Hanlo-Haus«. Es gibt so viele gute Beispiele. Vorgestern war der »Life-Award« in Innsbruck, die Auszeichnung für Menschen mit Handicap, die besondere Leistungen erbracht haben. Tolle Persönlichkeiten waren dort: Ein sehr erfolgreicher Adidas-Manager im Rollstuhl. Eine Frau im Rollstuhl, die mit dreißig einen schweren Autounfall hatte und sich zum Ziel gesetzt hat, insbesondere Menschen mit Behinderung im Rollstuhl Selbstverteidigung zu lehren, um sie vor Missbrauch zu schützen. Sie hat, glaube ich, den dritten Dan oder den schwarzen Gürtel in Karate. Die Niederländerin ist x-fache Professorin und unterrichtet selber. Oder die Frau Tenberken, glaube ich, heißt sie: Eine Blinde, die in Tibet Blindenschulen entwickelt hat und die mit Begeisterung über das spricht, was sie gemeinsam mit ihrem Mann tut, um Menschen zu integrieren. Dies beeindruckte alle, die da im Tiroler Landestheater mit dabei waren. Diese Frau hat es geschafft, vom offiziellen China unter die fünfzehn AusländerInnen gereiht zu werden, die am meisten für die chinesische Gesellschaft getan haben - weil sie die Brailleschrift ins Chinesische transformiert hat.


Link speichern auf:addthis.comFacebookYiggItMister Wongstumbleupon.comdel.icio.usMa.gnoliaask.comdigg.comTechnoratiYahooMyWeblive.com
Seitenanfang