Die Gebärdensprache ist anerkannt

Anna Cerncic: Also es gibt viele Angebote dazu. Es gibt verschiedene Zentren, wo Gebärdensprache angeboten wird. Aber das Problem ist ja immer, wenn ein gehörloses Kind zur Welt kommt, grad in Familien, wo es das einzige gehörlose Kind ist, ja, dann ist das erst mal eine ganz neue, erschreckende Situation. Und sehr viele Kinder, oder die Eltern dieser Kinder werden schlecht informiert, werden hauptsächlich von HNO-Ärzten informiert, die Ihnen das CI, das Cochleaimplantat empfehlen, und sie kaum Informationen zum Thema Gebärdensprache haben. Und mein Wunsch wäre, dass die Ärzte in Österreich wirklich über beides informieren. Nicht nur das gehörlose Kind so zu sagen als krankes oder behindertes Kind sehen, das gesund werden muss, mit einem CI, sondern dass es auch die Seite gibt, der Gehörlosenkultur, der eigenen Gebärdensprache, und dass das ebenfalls in Betracht gezogen wird.

Moderation, Bernhard Hruska: Ja, zur Vervollständigung, CI, ein Cochleaimplantat, ist ein medizinisches Instrument das so zu sagen ins Ohr implantiert wird und das einen Teil des Hörens nachahmt, aber natürlich nie perfekt medizinisch in Ordnung bringen kann. :Andrea Marisescu , wann haben Sie mit Gebärdensprache in Ihrem Leben zu tun gehabt, wann war dass das erste mal, wie war das bei Ihnen?
- Andrea Mariesescu: Ich war damals in der 3. Klasse der HTL in der Ungargasse in Wien und ich hab damals einen Gehörlosen kennen gelernt , und zwar den Manfred Schütz und der hat mich so ein bisschen in diese Welt eingebracht, ja, der hat mich mitgenommen zu
Gehörlosenvereinen und ich hab dort auch.. ich war bei Partys dabei, bei Veranstaltungen. -Ich hab viele Gehörlose und Schwerhörige kennen gelernt und hab dort auch das erste mal wirklich die Gebärdensprache gesehen, live, und war ganz überrascht, weil ich kannte das in der Form nicht. - Und ich hab dann wirklich angefangen , mir selbst die Sprache beizubringen, halt mithilfe der Freunde, die ich dann hatte. Ich hab also niemals einen Gebärdensprachkurs besucht.

Moderation, Bernhard Hruska: Ist das die Situation, wie sie jetzt in Österreich ist, ist das so beispielhaft?

Anna Cerncic: Ja, ich würde schon sagen...

Moderation, Bernhard Hruska: Anna Cerncic schüttelt ein Bisschen fragend den Kopf.

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