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Rubrik: Lesen statt Hören
06. Januar 2008

Das neue Jahr gehörig feiern!

von Christoph Dirnbacher

Freak-Moderator: Bevor wir uns verstärkt mit dem kulturellen Bereich beschäftigen, weckt uns noch Bon Jovi mit "It's my Life" auf.

Musik

Freak-Moderator: Willkommen zurück bei einer Sendung aus dem Radio Kultur Café mit dem Titel "Das neue Jahr gehörig feiern". Bis jetzt geduldig gewartet hat unser Gast heute, Frau Lena Schramek. Frau Schramek, Sie waren bei diesem Event, das wir gerade besprochen haben, live dabei. Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des heurigen Programmes?

Lena Schramek: Was heuer besonders war: das Programm war viel länger und es gab viele Stars, die aufgetreten sind. "Signmark" zum Beispiel, der ist aus Finnland mit seiner Gruppe gekommen. Das ist ein Gehörloser mit zwei Hörenden, der rappt mit seinen Bandkollegen. Das war toll, wenn man da natürlich auch etwas für Hörende anbieten konnte, weil da auch gesungen wurde. Dann sind auch aus Deutschland und Frankreich unter Gehörlosen berühmte Leute gekommen und das war toll. Leute, die man oft in Österreich gar nicht so kennt. Im Bereich Musik gibt es bei uns nicht so viel, aber Signmark ist in seinem Land auch unter Hörenden bekannt. Wir hoffen, dass sich dadurch auch bei uns etwas ändern wird. Dass man eben zeigt, dass das möglich ist.

Freak-Moderator: Herr Marsh, für jemand, der von Eventveranstaltung wenig Ahnung hat: Nach welchen Kriterien wählt man die Teilnehmer an so einer Veranstaltung aus? Wie trennt man quasi die Spreu vom Weizen?

Georg Marsh: Bei der Veranstaltung "Europe to One"-eins vor zwei Jahren haben wir zwei Gruppen auf der Bühne gehabt, nur Hörende, deren Darbietungen gedolmetscht wurden. Es wurde also alles in Gebärdensprache gedolmetscht. Das war auch super, das war auch barrierefrei, aber es entsprach nicht der Gehörlosen Identität. Daher habe ich mich auf die Suche gemacht und ich habe andere Länder besucht. Ich habe geschaut, was gibt es so auf dem kulturellen Sektor, welches Programm gibt es. Welche kompetenten gehörlosen Künstler gibt es und die wollte ich auch in Österreich zeigen. Einige Freunde haben mir gezeigt, wo überall gehörlose Künstler zu Hause sind, wo sie auftreten, wo sie ohne Stimme, sondern nur visuell auftreten, vor allem auch mit Tanz. Ich habe gesehen, wie toll die das gemacht haben, in Frankreich zum Beispiel. Die habe ich dann eingeladen, die eben jetzt nicht Walzer getan haben, Walzer wurde auch getanzt bei der Veranstaltung, aber es war ein sehr spannendes Festival, eine sehr spannende Tanzgala. Es war dann nicht wirklich eine Tanzgala, sondern eher eine wilde Tanzveranstaltung. Aber Signmark, dieser gehörlose Künstler, der mit hörenden zusammen simultan rappt, mit dem konnte ich mich wirklich identifizieren und den konnte ich für die Veranstaltung gewinnen. Es gab dann auch andere Darbietungen, die sich eben wirklich sehr stark auf das Visuelle konzentriert haben. Das hat es in Österreich bisher noch nie gegeben. Auch auf internationalem Niveau habe ich das in diesem Ausmaß noch nie gesehen. Dieser Event war in Österreich wirklich eine Premiere für Gehörlose, mit so vielen Auftritten so vieler gehörloser Künstler.


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