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Rubrik: Lesen statt Hören
01. April 2001

Das Bundes-Blindenerziehungsinstitut

von Christine Stampfer, Franz Kirnbauer und Walter Lindner

Freak-Radio: Die immer häufiger auftretende Mehrfachbehinderung bei Kindern erfordert eine spezielle Ausbildung in Sonderschul- bzw. Basalen Förderklassen, über die wir in eigenen Sendungen berichten. Auch die Frühförderung blinder Kinder und deren Eltern wird Thema einer gesonderten Sendung sein.

Musik

Moderatorin, Christine Stampfer: Sie hören Freak-Radio auf Mittelwelle 1476 KHz bzw. im Internet unter 1476.orf.at Wir stellen Ihnen heute das Bundes-Blindenerziehungsinstitut vor.

Freak-Radio, Franz Kirnbauer: Seit Beginn des nun laufenden Schuljahres können Jugendliche eine dreijährige Handelsschule absolvieren, die anstelle des zweijährigen Ausbildungslehrganges für Phono- und Stenotypisten tritt. Wir waren bei einer Geographiestunde dabei.

Geographieprofessorin: Wir haben Braille-Karten und wir haben natürlich normale Atlanten, die wir unter das Fernsehlesegerät legen. Gehen wir alle gemeinsam: Columbien hatten wir, dann kommt Venecuela, und nun kommt Gujana.

Freak-Radio, Walter Lindner: Wie versuchen Sie, das den Damen und Herren schmackhaft zu machen? Wie kann man das erklären, wenn die Jugendlichen das nicht sehen?

Geographieprofessorin: Ich erzähle viel, die Geschichte und Geschichten kommen nicht zu kurz. Mit Kartenmaterial versuche ich zu erklären, wo das Land liegt. Wir hatten auch schon einige Leute, die aus den Ländern, von welchen wir gerade lernen, stammen. Da gab es eine indunesische Tänzerin, die uns besuchte. Zusätzlich gehen wir ins Völkerkundemuseum, um uns Einiges erzählen zu lassen.

Freak-Radio, Franz Kirnbauer: Die Absolventen des einjährigen Lehrganges für Telekommunikation können in Telefonzentralen und Callcenter ihr Brot verdienen. Ausbildungsleiterin: Wir haben einen sogenannten Lehrerplatz, der allerdings fast nur für Schüler verwendet wird und vier Plätze mit vier Braille-Zeilen. Wir haben die Möglichkeit, noch in DOS zu arbeiten, lassen das alte System bestehen, obwohl wir nur mehr über Windows vermitteln.

Schüler: Anstatt eines Hörers habe ich einen Kopfhörer. Wenn nun ein Gespräch kommt, hebe ich mit der Enter-Taste ab. Der Portier hat die Vermittlungsanlage zu uns geschaltet, kommt ein Anruf, dann können wir ihn entgegen nehmen und weiter vermitteln.

Freak-Radio: In einer mindestens dreijährigen Lehre können die Berufe Korb- und Möbelflechter bzw. Bürstenmacher erlernt werden.

Werkstättenleiter: Sie befinden sich in der Korbflechterei des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes. Es zählt zur gewerblichen Berufsausbildung, eben Korbflechten und Bürsten machen. Die Korbflechterlehre dauert drei Jahre. Wenn ein Schüler den Wunsch hegt, kann ein viertes angeschlossen werden. Oberstes Ziel ist die Lehrabschlussprüfung. Ich versuche, meine Lehrlinge dort hin zu führen. Wenn sie genug Geschicklichkeit, Lernwillen und Können mit bringen, ist diese möglich. Nun werden Sie sich sicher fragen: Was macht ein Korbflechter, wo geht er nach der Lehre hin? Es gibt nur noch wenige Korbflechter. Unser Seniorchef, Meister Hiessek, hat gemeinsam mit seiner Frau eine kleine Werkstätte eingerichtet, in welcher etwa 20 Mitarbeiter beschäftigt werden können. Lehrlinge, die von hier weggehen, haben die Möglichkeit, dort ihren Beruf auszuüben.


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