Seitenanfang:

Link zum InhaltLink zum MenüLink zur Suche

Inhalt:

Rubrik: Lesen statt Hören
01. April 2001

Das Bundes-Blindenerziehungsinstitut

von Christine Stampfer, Franz Kirnbauer und Walter Lindner

Freak-Radio: Im Zeitalter des Computers spielt der Informatikunterricht eine wesentliche Rolle.

Informatiklehrer: Wir machen gerade bürorelevante Anwendungen, sind derzeit bei der Textverarbeitung. Die Schüler haben das letzte Mal schon "hängende Absätze" kennen gelernt, mit welchen wir uns heute weiter beschäftigen werden. Wir arbeiten mit "Word". Bei vielen Geräten gibt es eine Braille-Zeile (dies ist eine Art Balken, auf welchem die Buchstaben in der Sechs-Punkte-Blinden-Schrift mit den Fingern ertastbar sind), außerdem wird der Bildschirm durch Sprachausgabe ausgelesen.

Dazu haben wir Kopfhörer oder man könnte einen Lautsprecher anschließen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, und das ist bei dieser Klasse am häufigsten, mit Großschrift zu arbeiten. Zwei Schülerinnen arbeiten auch mit einer Kombination von Großschrift und Braille-Zeile Im Informatikraum gibt es zehn Arbeitsplätze. Wir haben auch einen Schwarzschriftdrucker aufgestellt, der im Netz hängt, sodass aus mehreren Klassen ausgedruckt werden kann. Wir haben hier auch einen Blindenschriftdrucker, alle Schülerarbeitsplätze sind vernetzt.

Wir haben einen Hausnetzserver und einen Internetserver. Dadurch haben wir rund um die Uhr Zugang zum Internet. Die Schüler dürfen den Informatikraum auch in der Freizeit nutzen.

Freak-Radio: Für alle Volks- und Hauptschulklassen werden Unterrichtsgegenstände, wie Musikerziehung, Sport und Schwimmen angeboten.

(Flötenmusik untermalt die Worte der Lehrerin.)

Musiklehrerin: Wir haben den normalen Musikunterricht, der am Vormittag angeboten wird. Als Extraangebot, als unverbindliche Übungen, werden Instrumente, wie Flöte, Klavier, Trompete und Gitarre, angeboten. Im Grunde genommen ist von der Methodik her kein Unterschied zu sehenden Kindern. Das große Problem liegt an der Blindennotenschrift. Es hat erst wirklich einen Sinn, mit dem Erlernen dieser anzufangen, wenn die Kinder die Vollschrift können. Da dies in den ersten Jahren nicht der Fall ist, müssen wir uns in den ersten zwei Jahren nur durch das Gehör behelfen.

Freak-Radio: Handwerkliche Geschicklichkeit, Beschaffenheit und Eigenschaften von Materialien sowie Zugang zu Kunst und künstlerischer Gestaltung gilt es, im Werkunterricht zu vermitteln.

Handarbeitslehrerin: Es gibt mehrere Bereiche: Maschinentechnik, Elektronik, Produktgestaltung, Bauen-Wohnen, Kunsterziehung, die ja im Unterrichtsprogramm fehlt. Natürlich können wir nicht so viele Werkstücke wie im regulären Unterricht machen. Ich suche mir die Themen heraus, die die grundlegendsten sind. Derzeit machen wir in der vierten Klasse Hauptschule eine Autohupe. Ich habe mit Tastfolie einen Schaltplan gezeichnet. In Physik wird es besprochen und in Werken wird es gelötet. Es gibt eine Lötpistole, die erst später warm wird, dadurch kann man sie besser possitionieren. Das machen wir aus Sicherheitsgründen aber immer gemeinsam.


Link speichern auf:addthis.comFacebookYiggItMister Wongstumbleupon.comdel.icio.usMa.gnoliaask.comdigg.comTechnoratiYahooMyWeblive.com
Seitenanfang