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Rubrik: Lesen statt Hören
25. Februar 2007

Aus der Bahn

von Julia Wolkerstorfer

Und wie das klingt
Das sollt noch Ihr nun sehen
Und hören
Denn ich werde Euch zu guter letzt Euch damit
Einschwören
Ab jetzt.

Und Ihr?
Womit habt Ihr Euch die Zeit
Vier sieben
Und was habt Ihr
Ihr lieb und Aberlieben
Wenn ich Euch so betracht´
Um meinetwillen nur mit Euch dabei
Fünf acht
Und
Habt Ihr´s endlich doch
Wie ich gemacht
Und Euch mit Euch so richtig
Eingeteilt
Und dabei mächtig
Über- oder untertrieben
Oder wo sonst habt Ihr Euch
Aufgerieben
Und wo verdammt seid Ihr zuletzt verweilt?

Selb ersten, selb zweiten, selb dritten
Und in welcher von Euren Mitten
Und in wessen Verweisung oder wessen Kuss
Oder hab zum SchlussZum ersten, zum zweiten, zum dritten
Ich selbst Euch schon geritten?

Und was hat uns hier miteinander verschnitten?
Sieben sechs
Leckt es
Schmeckt es
VERHEXT!

Denn Ihr habt es gewagt.
Und habt mich gefragt
Und ich
Ich kann es Euch singen
Jetzt.
Und wer sich richtig
Auf meine Sätze setzt
Wird ewig mit mir springen.
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Musikeinspielung: Chemical Brothers, Hold Tight London

Ernst Kostal:
Heut laß ich
Von der Versuchung ab
Und schaue mir
Nur den Vollmond
Liebend gern an

Wissend,
dass ich ihn heiß
machen kann.
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Deiner Augenblicke hoher Seegang:
Das Gleißen ihrer Lichter ließ auch mich
Zum Hochseefischer werden
Sonnengierig mondgeil.

Moderation: Was hat es mit dem Mond auf sich?

Ernst Kostal: Mit dem Mond? Naja. Unter anderem ist das etwas ganz besonders Schönes: Die Mondphasen, der auf- und absteigende Mond?das fasziniert mich immer. Oder wenn die Wolken hinter dem Mond, der Mond hinter den Wolken verschwindet und die Wolken rasen so an ihm vorbei. Aber es hat auch irgendetwas Nächtliches. Und zwar assoziiere ich da auch das englische Wort lunatic. Das hat auch wieder etwas mit dem Wahnsinn zu tun.

Moderation: Sie haben den Wahnsinn ?kennengelernt? ? was ist der Wahnsinn für Sie gewesen?

Ernst Kostal: Ein Lernprozess. Aber einer, den ich nicht freiwillig ergriffen habe. Ich bin also nicht in die Schule des Wahnsinns gegangen um dort zu lernen, sondern der Wahnsinn ist in mir explodiert und ich war dann meinen Stimmungen völlig ausgeliefert. Also das, wo man normalerweise sagt, man hat es im Griff. Auch wenn man traurig ist, oder besonders lustig. Aber ich hatte das überhaupt nicht mehr im Griff. Ich wurde davon gebeutelt wie im Maul vom Hund von Baskerville, so ungefähr. Jedenfalls habe ich die Fassung vollkommen verloren. Das ist eine Art Entgrenzung, Explosion oder Implosion oder wie immer man das nennen kann. Und trotzdem möchte ich diese Phase nicht missen, ich möchte aber nie mehr in diese Wahnsinnsphase hinein. Aber ich möchte es deshalb nicht missen, weil es mir gewisse Bauchregionen besser erschlossen hat. Ich wäre ? weiß Gott ? irgendein verkrampfter Hochschulprofessor geworden, wobei ich nicht sagen will, dass alle Hochschulprofessoren verkrampft sind, aber bei mir wäre das der Fall gewesen wenn ich dieses Erlebnis des Wahnsinns nicht irgendwie durchgemacht hätte.


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